Dienstag, 21. Dezember 2021

vielleicht einfach urlaubsreif

Bela B sagte gerade auf einem Meme auf Facebook, dass es eigentlich cool sei, darauf zu achten, andere nicht verbal zu verletzen.
Ja, es ist cool, aber nicht immer leicht. Ich bin manchmal etwas vorlaut, meistens dabei gut artikuliert und oft schlagfertig. Schlagbereit. Nicht immer, oft reiße ich mich zusammen und versuche mich kurz und sachlich zu halten. Wortspiele und Sarkasmus, zum Zeitgeist passende Vergleiche, boshafte kleine Wahrheiten. Der gescheiterte Versuch einer Beziehung hat einmal einen beleidigenden Brief behalten, einfach weil er gut geschrieben war. Sowas ehrt.
Aber es ist cool, eigentlich darauf zu achten, andere nicht verbal zu verletzen. Eigentlich achte ich da ja auch darauf. Ich werde nicht gerne vulgär, außer es bietet sich als unwiderstehlich lustig an. Ich beschimpfe niemanden in einer Diskussion, ich beschimpfe Leute nur im Straßenverkehr und ich bereue es immer wieder. Das ist der Stress. In einer Diskussion möchte ich manchmal jemanden "Idiot" nennen, oder "Insel", damit meine ich unsolidarische Egoisten, die glauben sie wären alleine auf der Welt, könnten sich aus allem raushalten und bräuchten nicht darauf zu achten, ob sie mit ihrem Verhalten andere Leben beeinträchtigen. Sie stehen erst auf, wenn ihr Leben beeinträchtigt ist und dann schreien sie auf einmal Faschismus und Holocaust. Unsolidarischer Egoist sehe ich dabei nichteinmal so stark als Beleidigung, und fühlte sich denn ein unsolidarischer Egoist tatsächlich dadurch beleidigt? Jemand der nur an sich selbst denkt, braucht doch nicht auch noch mich, um sich darum zu kümmern, ob er beleidigt ist. Oder?
Es ist cool, darauf zu achten, andere eigentlich nicht zu verletzen. Aber who am I to judge? Woher möchte ich wissen, was andere verletzt und woran sie doch wachsen können, wenn sie sich damit auseinandersetzen. Außerdem wollen die meisten Leute, die sich von mir beleidigt fühlen, nicht mit sich selbst auseinander setzen. Ohgott, bin ich manchmal arrogant. Ich weiß wirklich nicht, was heute in mich gefahren ist, ich dachte ich wäre größer als das. Ich hab meine Betriebsratsrolle jetzt so nach außen getragen und mich positioniert, und auf einmal muss ich erhaben sein und darf mich nicht mehr von verirrten Zukurzdenkern provozieren lassen. Ich muss stark und erwachsen sein, selbst wenn ich mit Idioten diskutiere. Wobei ich da heute besser nicht mehr weiter diskutiert hätte, dann hätte ich nicht sehen müssen, was Peter H für ein Faschist ist.
Es tut mir Leid, es ist spät, meine Liebe ist in Italien und ich hab keine Kraft mehr, meine verbalen Entgleisungen im Zaum zu halten. Aber Peter H ist ein Faschist, und viele meiner Kollegen sind unsolidarische Egoisten oder verirrte Zukurzdenker. Was soll man da machen? People first Formulierungen in etwa wie: Peter H. - ein Mensch mit faschistischen Neigungen; oder einige meiner Kollegen: Menschen ohne mitmenschliche Intentionen, die nur ihren eigenen Arsch retten wollen.

Anyway, ich muss schlafen, sonst wird das morgen auch nicht besser.

Wie schaltet man dieses böse und beleidigende Denken wieder ab? Vielleicht schaffe ich es morgen früh aus dem Bett um mich davor zu beeilen.

Bisous

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