Sonntag, 18. Februar 2024

Künstler sind schwierig

Ich wollte Künstlerin werden, aber ich fand die Künstler so schwierig.
Was sagt das über mich? Ich wollte Künstlerin sein, aber war ich nicht schwierig genug?
Künsterlin, Philosophin, Politikerin, alles Schimpfwörter in meiner Verwandtschaft. Kann ich denn nix anderes?

Ich hab mich klein gemacht, hab trotzdem nicht überall durchgepasst. Aber ich war stolz. Ich hab mich stark gemacht und mich für das große Gute eingesetzt. Jetzt hab ich einen Vollzeitjob in einem schönen Büro. Ich bin frustriert, aber meine Eltern sind froh.

So, now that I know that I can, kann ich diesen Job auch bald wieder sein lassen? Ich will immer noch Kunst machen, Politik mich doch am Arsch. Vielleicht hab ich Selbstverletzungsfantasien und meine Persönlichkeiten schlachten sich in meinem Kopf gegenseitig ab, weil ich nicht das Leben führe, das ich gerne führen will.

Künstler sind schwierig, und ich bin auf jeden Fall auch schwierig genug. Endlich mal ein Platz, an dem ich mich wohl und nicht komplett weird fühle. Ich muss einfach nur mal machen und ich sein.

Sonntag, 14. Januar 2024

Jahresvorsätze

mehr psychedelische Erfahrungen machen
täglich Bewegung an der frischen Luft
täglich Sprachen lernen
mehr Kunst machen
mehr kooperative Aktivitäten machen
Körper stärken zB durch Yoga

alles tun was gut für Kinder ist:
spielen, lernen, Welt entdecken, basteln, verkleiden, Rituale, blödeln, musizieren, malen, puzzlen, mich mit Süßigkeiten belohnen, flauschige warme Sachen kuscheln, lachen, weinen, hinfallen und wieder aufstehen, Neurgierden nachgehen, Geschichten erfinden, zaubern, lesen, viele Fragen stellen, interessante Dokus schauen, nicht aufgeben, Müll sammeln, auf Bäume klettern, Tiere streicheln, stolz auf mich sein

Mittwoch, 15. November 2023

fck it

Geduld hin oder her, manchmal mach ich schon auch mal Pause von in Liebe an dich denken.

Als ich dir stur eine Freundesanfrage auf Facebook geschickt habe - ich hab vergessen warum - hast du diese wahrscheinlich nicht mal gesehen, ABER ich hab dich somit abonniert, ohne dass wir befreundet sind. Damit habe ich nicht ganz gerechnet, und plötzlich erscheinst du wieder in meinem Feed...
... und mir wird instant schlecht!

Ein untrügbares Gefühl der Übelkeit kommt in mir hoch und ich will es sofort wieder rückgängig machen. ...aber ich lass es... es bleibt aber in der Erinnerung meines Körpers. Jetzt hab ich seither eine Magenverstimmung...

Sonntag, 12. November 2023

about to change

Es ist ja ganz schön, dass ich immer wieder neue Freunde kennenlerne. Das tröstet aber leider überhaupt nicht darüber hinweg, dass bestürzend viele der liebgewonnenen alten kaum mehr erreichbar sind.

Ich hab jetzt einen neuen Job, erstmals im Leben Vollzeit in einem Büro sitzen. Super Kollegen, nette Vorgesetzte, schönes Büro, gutes Gehalt, ich war noch nie so stabil!
Aber ich vermisse meine alten Freunde. Ich bin doch immer noch ich, bin ich nicht?

Montag, 6. November 2023

Geduld

jaja, irgendwas mit mir selber ausmachen, ich bin ja dran

aber

wir hatten so viel schöne Zeit
und was dann passiert ist, versteh ich nicht ganz
ich war auch geknickt, aber das hab ich schon wieder vergessen
deinen Schmerz jetzt kann ich nicht auf mich beziehen
ich habe dir nicht weh getan. Nicht absichtlich, und eigentlich war es auch wirklich nicht ich.

Ich bin unschuldig, wie eine Biene, die dich aus ihrer eigenen Panik heraus sticht, aber nicht weiß und nichts dafür kann, dass du allergisch bist.

Jedenfalls, ich hör nicht auf, in Liebe an dich zu denken. Ich liebe dich, auch wenn wir uns nicht mehr sehen. Wie vorher, aus der Ferne, nur mehr als vorher, weil ich dich besser kenne und einen Reichtum an schönen Erinnerungen an dich hab.

Montag, 10. Januar 2022

vielleicht einfach überfordert?

Urlaub war schön. Viel Zeit mit Familie, meiner und der meines neuen Liebsten Dz. Wenig Zeit mit Smartphone oder Internet insgesamt. Eigentlich nur meine Familie und Dz's Familie. Zwei Wochen lang Stille von allem was mir zu viel war. Schön.

Bisschen schlechtes Gewissen, weil ich jetzt wieder in einer Beziehung bin. N hatte mir einmal einen "Loyalitätskonflikt" diagnostiziert, ich glaube er hat recht. Ich fühle, als würde ich viele Freund:innen vernachlässigen, weil ich so viel Zeit mit Dz verbringe. Ich fühle mich Dz gegenüber ein bisschen schlecht, wenn ich mich ein bisschen freue über die zu vielen Wochen ohne ihn, weil ich wieder Zeit für andere Menschen habe. Wir haben über eine offene Beziehung geredet, damit haben wir beide Erfahrungen aber nicht nur gute, wir wissen was schief gehen kann und wir wissen, dass nicht alles was unseren Idealen entspricht, in der Praxis auch tatsächlich ideal ist. So lange getrennt sein, eine offene Beziehung führen, und ohnehin zu viel zu arbeiten haben, als dass das irgendwas bedeuten würde ... es macht uns nervös. Die viele Arbeit, die wir beide haben, macht uns nervös. Die viele Liebe, die ich für alle meine Freunde, sowie auch für meine Familie habe; die zu wenige Zeit, die bleibt um sie mit all den geliebten Menschen zu verbringen; die viele Arbeit die in grob geschätzten 3000 ungelesenen Whatsapp-Nachrichten und E-Mails drängt... Das alles macht mich nervös. Ich will schon wieder alles prokrastinieren, will wieder zurück in den Urlaub, oder davon laufen.

Aber nein. Will ich doch nicht. Ich will meine Wohnung aufräumen, putzen, Platz schaffen und wieder in eine kräftigende Morgenroutine kommen.
Dz kann mir Ruhe bringen, er versteht und bewundert was ich tue und sucht in mir keine Ablenkung von seiner persönlichen Unzufriedenheit. Er ist gut und unterstützend und diese Beziehung zwingt mich, Prioritäten zu setzen. Papa hat gesagt, er freut sich, dass ich wieder eine Perspektive habe, mit einem Partner. Ich hab ein bisschen bockig reagiert und gemeint, ich hätte auch ausreichend Perspektiven ohne Partner. Vielleicht versteh ich langsam was er meint. ...auch wenn es mir nicht ganz gefällt. Aber Dz gefällt mir schon.

Dz ist auch schnell überfordert. Aber wir wissen beide, dass wir unsere Dinge schon schaffen können, wenn wir nur fokussiert arbeiten. Das braucht nichtmal besondere Anstrengung, nur möglichst wenig Ablenkung. Zur Belohnung können wir uns dann gemeinsam Urlaub geben.

Schaumamal

Dienstag, 21. Dezember 2021

vielleicht einfach urlaubsreif

Bela B sagte gerade auf einem Meme auf Facebook, dass es eigentlich cool sei, darauf zu achten, andere nicht verbal zu verletzen.
Ja, es ist cool, aber nicht immer leicht. Ich bin manchmal etwas vorlaut, meistens dabei gut artikuliert und oft schlagfertig. Schlagbereit. Nicht immer, oft reiße ich mich zusammen und versuche mich kurz und sachlich zu halten. Wortspiele und Sarkasmus, zum Zeitgeist passende Vergleiche, boshafte kleine Wahrheiten. Der gescheiterte Versuch einer Beziehung hat einmal einen beleidigenden Brief behalten, einfach weil er gut geschrieben war. Sowas ehrt.
Aber es ist cool, eigentlich darauf zu achten, andere nicht verbal zu verletzen. Eigentlich achte ich da ja auch darauf. Ich werde nicht gerne vulgär, außer es bietet sich als unwiderstehlich lustig an. Ich beschimpfe niemanden in einer Diskussion, ich beschimpfe Leute nur im Straßenverkehr und ich bereue es immer wieder. Das ist der Stress. In einer Diskussion möchte ich manchmal jemanden "Idiot" nennen, oder "Insel", damit meine ich unsolidarische Egoisten, die glauben sie wären alleine auf der Welt, könnten sich aus allem raushalten und bräuchten nicht darauf zu achten, ob sie mit ihrem Verhalten andere Leben beeinträchtigen. Sie stehen erst auf, wenn ihr Leben beeinträchtigt ist und dann schreien sie auf einmal Faschismus und Holocaust. Unsolidarischer Egoist sehe ich dabei nichteinmal so stark als Beleidigung, und fühlte sich denn ein unsolidarischer Egoist tatsächlich dadurch beleidigt? Jemand der nur an sich selbst denkt, braucht doch nicht auch noch mich, um sich darum zu kümmern, ob er beleidigt ist. Oder?
Es ist cool, darauf zu achten, andere eigentlich nicht zu verletzen. Aber who am I to judge? Woher möchte ich wissen, was andere verletzt und woran sie doch wachsen können, wenn sie sich damit auseinandersetzen. Außerdem wollen die meisten Leute, die sich von mir beleidigt fühlen, nicht mit sich selbst auseinander setzen. Ohgott, bin ich manchmal arrogant. Ich weiß wirklich nicht, was heute in mich gefahren ist, ich dachte ich wäre größer als das. Ich hab meine Betriebsratsrolle jetzt so nach außen getragen und mich positioniert, und auf einmal muss ich erhaben sein und darf mich nicht mehr von verirrten Zukurzdenkern provozieren lassen. Ich muss stark und erwachsen sein, selbst wenn ich mit Idioten diskutiere. Wobei ich da heute besser nicht mehr weiter diskutiert hätte, dann hätte ich nicht sehen müssen, was Peter H für ein Faschist ist.
Es tut mir Leid, es ist spät, meine Liebe ist in Italien und ich hab keine Kraft mehr, meine verbalen Entgleisungen im Zaum zu halten. Aber Peter H ist ein Faschist, und viele meiner Kollegen sind unsolidarische Egoisten oder verirrte Zukurzdenker. Was soll man da machen? People first Formulierungen in etwa wie: Peter H. - ein Mensch mit faschistischen Neigungen; oder einige meiner Kollegen: Menschen ohne mitmenschliche Intentionen, die nur ihren eigenen Arsch retten wollen.

Anyway, ich muss schlafen, sonst wird das morgen auch nicht besser.

Wie schaltet man dieses böse und beleidigende Denken wieder ab? Vielleicht schaffe ich es morgen früh aus dem Bett um mich davor zu beeilen.

Bisous

Dienstag, 1. Juni 2021

Pronoia

Pronoia ist das Gegenteil von Paranoia: Das Gefühl, die ganze Welt hätte sich zugunsten von jemanden - mir - verschworen.

Es ist nicht so, dass alles fällt, wie ich es brauche. Es ist nur so, dass die Welt meistens gut zu mir ist. Wenn mir gutes widerfährt, ist das für mich ein Zeichen, dass ich am richtigen Weg bin. Was ich versuche, in der Welt zu schaffen, ist ein gutes Leben für alle. Dabei setze ich mich für diejenigen ein, die fast ganz unten sind. Wenn ich mich frage, wozu mein Leben gut ist, kann ich bereits sagen, dass ich anderen Menschen Hoffnung gebe. Es ist kein lukrativer Job, im Gegenteil, aber seit ich mich von Py getrennt habe, - und ich danke @Neon für den Auftakt meiner Pronoia - und zurück zu meinem Weg gefunden habe, merke ich, wie sich die Dinge wieder zu meinen Gunsten fügen. Die Geschenke von Freund*innen und Unbekannten sind eine große Unterstützung für mich, vor allem eine Ermutigung. Es ist, als würde mein Umfeld einfach wollen, dass ich Erfolg habe und mich nicht unterkriegen lasse.
Dabei weiß ich, wenn ich keinen Erfolg habe, liegt es daran, dass ich zuviel prokrastiniere und viele Chancen nicht nutze. Ich bräuchte viel mehr Energie um mit Menschen zu reden, mich zu vernetzen und vor allem hinauszugehen und mich bekannt zu machen. Aber davor scheue ich noch zurück. Ich will mich nicht groß rausbringen als die Revolutionsführerin wie ich es mir noch mit 17 vorgestellt habe. Mit 17 hab ich mir das auch nicht wirklich vorgestellt, es war nur etwas für das ich Bedarf gesehen habe und wenns sonst niemand macht, muss es halt ich machen. Ich möchte aber keine Führung übernehmen. Andere sollen verstehen, dass wir zusammenstehen müssen und einander zuhören, uns gegenseitig ermutigen, etc. Alles was mir zugute kommt, soll allen zugute kommen. Mein politisches Engagement mache ich ja nicht aus Nächstenliebe, sondern schon auch für mich - weil ich will ja in einer Welt leben in der es allen gut geht. Nicht nur allen, die ich kenne. Oder doch, allen die ich kenne: ich kenne viele Menschen mit Fluchthintergrund, mit Diskriminierungserfahrung, mit psychischen Erkrankungen, Suchtproblemen, Armutsgefährdung, auch einige Freunde die obdachlos geworden sind oder im Gefängnis sitzen. Auf der anderen Seite kenne ich auch genauso viele in relativ stabilen Verhältnissen, die dennoch permanent überarbeitet und immer wieder Burnout-gefährdet sind und dann kenne ich auch Menschen in sehr stabilen Verhältnissen, die keine finanziellen Sorgen haben und sich die Probleme meiner sonstigen Freunde überhaupt nicht vorstellen können; die von sich behaupten, sie wären gar nicht so reich oder sie würden ihre Kinder gar nicht so sehr verwöhnen (diese Zuschreibungen empfinden sie als Affront), weil sie in ihrem Umfeld wohl mehr Menschen haben, die sich noch mehr gönnen. Denen soll es allen gut gehen.
Ich stehe irgendwo dazwischen. Mein Einkommen ist sehr niedrig, aber ich benötige keine staatlichen Hilfen und brauche mir keine existenziellen Sorgen machen, weil mir viel geschenkt wird und ich keine hohen Ansprüche habe. Ich bin nach oben genauso gut vernetzt wie nach unten, ich hab was ich brauche und was ich will und ich will was ich habe. Damit zufrieden zu sein ist eigentlich bereits ein Schlüssel zum Erfolg. Denn Menschen, die sich ihrer Verzweiflung hingeben und immer mehr brauchen, sind sehr leicht zu manipulieren und fremdzubestimmen, verlieren ihren Weg und entwickeln - wohl zurecht - Paranoia.

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