Ja, jetzt muss mal wieder gesudert werden.
Es ist ein wunderschöner Donnerstag, die Sonne scheint, es ist nur halb-kühl draußen. Es ist ein Tag wie fast jeder andere, der um halb 9 beginnt, weil um halb 10 die Vorlesung startet, über Mittag frei und am Nachmittag Arbeit. Schön, dass ich eine Arbeit habe.
ABER
Donnerstage sind scheiße. Donnerstag ist schon knapp nach Mittwoch und somit näher am Wochenende, aber noch vor Freitag und somit noch weit vom Wochenende weg. Da ist der Alltag der am Montag noch so erfrischend neu war schon wieder grau und bedrückend uninteressant und genauso sehen es die Kinder in der Arbeit, was den Arbeitstag auch nicht schöner macht, als den Tag, der er wär, wär er kein Arbeitstag.
Dieser trübe Schleier legt sich wöchentlich über meinen Donnerstag und so enden Donnerstage meistens in einem Besäufnis, wie es maßloser nicht geht. Es geht nicht maßloser, weil am Freitag ja auch wieder frühe Lehrveranstaltung. Aber Freitage sind viel besser, über Mittag frei und am Nachmittag Arbeit, dann Wochenende.
>_<
Hell Dunkel Freitag.
daisee gell - 22. Apr, 12:32
Jetzt in Zeiten wie diesen, wo Geld ein immer verdummenderes Instrument ist, Bildung immer weniger leistbar wird, Leistung immer weniger wahrgenommen wird, Aufmerksamkeit immer mehr eine Währung wird... erhalten kleine Aufmerksamkeiten immernoch die Freundschaft und Freundschaft wird immer inflationärer.
In Zeiten wie diesen ist es eben wichtig, Kontakte zu haben.
darum sind ja auch alle auf Facebook
Da sind deine Freunde dein Prestige, damit ziehst du Aufmerksamkeit auf dich, und weil du Aufmerksamkeit hast, bist du wichtig. Nicht wegen des Geldes. Niemand will dein Geld, jeder will dein Freund sein, um so Zugang zu deinen Freunden zu haben.
Denn! nochmal zur Wiederholung: Heute brauchst du Kontakte.
Wenn es dann um Kontakte geht, ist es nützlich viele Freunde zu haben. Wenn du Kontakte brauchst, ist es hilfreich Bekannte so zu behandeln, als wolltest du ihr Freund sein. Man kann nie wissen wozu welche Bekannte noch gut sein könnten, also adden wir sie mal zu den Freunden.
Bekannten geh ich meistens aus dem Weg, weil ich Smalltalk nicht mag.
Freunde sind für gute Unterhaltung. Sie treffe ich immer: zum essen gehen, trinken, ausgehn, Kino, Museum, Couch, schlafen, spielen, Park, träumen, lernen, fernschauen, gemeinsam Zeit vertreiben eben. Aber irgendwann hat man soviel Zeit vertrieben dass sich der Rest der Zeit fürchtet und davonläuft. Aber der Rest gehört MIR! uns sonst niemandem. Das ist die Zeit, in der ich meine Ruhe haben will.
Das Rudel ist das Pack aus Freunden die mir nie auf die Nerven gehen. Das sind die, auf die ich mich verlassen kann. Das sind die, die ich teils zwar nicht so oft sehe, aber die ich am liebsten hab. Das sind die Klugen und Guten, die ich respektiere und die mich respektieren, bei denen ich mich sicher fühle und die mir nicht weh tun, die ehrlich sind... Das sind die mich nicht ficken.
Das sind die, die niemals wieder Bekannte werden.
Das Rudel ist nicht zu verwechseln mit der Clique. Das Rudel lebt nicht miteinander, im Rudel sind Freunde von mir, die sich noch nie gesehen haben. Sie kommen aus unterschiedlichsten Cliquen.
Oft nenne ich auch die Cliquen Rudel. Aber das dann eher mit unbestimmten oder temporär bestimmten Artikel. Das wäre dann das engl.: pack
Das Rudel von dem ich vorher sprach, wäre wohl eher engl.: pride. My pride of lions lies in the kingdom of my head under the pride rock in the sun and is courageous against all enemies. AND: There is no uncle Scar.
daisee gell - 16. Apr, 15:15
Ich schreibe dir keinen Brief,
weil du nicht antwortest
.
sondern
weil ich mich zwingen muss, dich zu ignorieren
was darauf hindeutet, dass du mir das gegenteil von egal bist
weil nix wäre einfacher als dich zu ignorieren
weil du ja gar nicht da bist
aber sogar das ist schwierig
es könnte alles so schön sein
wenn du da wärst
dann bräucht ich dich nicht mehr
ignorieren
daisee gell - 14. Apr, 11:41
Zeitgeist:
wusstet ihr schon dass...
- facebook
- google
- bloggen
- selbstdarstellung
- selbstinszenierung
- überwachung und kontrolle
jajaja wussten wir
außerdem wussten wir schon
- sub ist das neue pop
aber dank postironie wissen wir auch
- beauty is the new punk
weil ja nämlich
postironie.
das wusstet ihr vll noch nicht.
oder?
ach und selbst wenn, es ist doch nur wieder eine neue weltanschauung die sich gern verkauft.
das ist ja das ironische dran. trotzdem bringt post- allen was. immerhin macht ironie das ganze witzig.
/me zahlt einen Euro in die schlechte Wortspiel-Kasse
und wusstet ihr schon:
- kunst
die ganze ideelle herleitung geht mir schon so auf den geist. soweit haben wir den kunstbegriff schon durch den diskurs gezogen...
von kunst als schöpfung
kunst als handwerk
...
kunst als botschaft als kritik
kunst als provokation
kunst als darstellung komplexer realitäten
kunst als frage nach der kunst
kunst als selbstdarstellung als künstler als mensch
zu schöpfung als kunst
darauf fällt mir wieder die postironie ein:
it's so superficial, but it's true.
aber ich sag ja nix neues, ich muss die postironie zitieren
weil
Alles schonmal...
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Die Postkarte macht den Sonnenuntergang kitschig.
daisee gell - 13. Apr, 01:08
Die Stadt hat unzählige Türen
und ein Raum ist größer als der andere
und überall sind Menschen drin.
Manche von den Räumen haben große Fenster, da kann man hineinsehen zu den Menschen und den Dingen, die sie schaffen... oder die andere für sie geschaffen haben. Großartige Menschen mit großartigen Geschichten und 1000 durchschrittenen Räumen.
Manche der Räume sind immer offen, manche sind echt schwer zugänglich, weil sie versteckt sind, oder weil sie verschlossen sind, oder weil sie bewacht werden, oder weil immer nur eine gewisse Anzahl von Menschen hinein darf.
Menschen eignen sich Räume an. Sie nennen ihn dann ihr Eigen, oder sich selbst den Herrscher/die Herrscherin über den Raum. Oder sie werden von anderen dazu ernannt, weil sie hart dafür gearbeitet und großartiges geleistet haben, und von anderen dafür bewundert werden.
Andere Menschen besuchen gerne viele verschiedene Räume, so dass der wahre Raum wo sie groß - das heißt "zuhause"- sind, eigentlich die Straße ist. Der Weg, das ist der Zwischenraum zwischen den Räumen. Niemandsland. Im Niemandsland können sich alle treffen, die sich sonst nie treffen würden.
Phuuu... manchmal wage ich mich nicht mehr raus, sondern bleibe lieber in meinem Raum. Ich gebe ihm immer andere Namen: Turmzimmer, Höhle, Loch, ... immer irgendetwas das auf Zuflucht oder auf Abgeschiedenheit hindeutet. Auf jeden Fall exklusiv und meins. Weil ich verbringe auch viel Zeit im Zwischenraum und ich treffe überall Menschen. Manchmal nehmen sie Kontakt zu mir auf und wollen den Kontakt halten. Das ist anstrengend. Es ist ja weit genug Raum für soviele Menschen da, auch in meinem Leben. Aber bei weitem nicht soviel Zeit.
So ziehe ich mich dieses Wochenende in die letzte Nische im Hinterzimmer meiner privaten Räumlichkeiten zurück und lerne, lese, zeichne.
daisee gell - 10. Apr, 14:23
daisee gell - 31. Mär, 23:33
schluss mit lustig
schau dass'd weidakimst!
faules pack.
den wecker ganz weit weg legen
kaffee nicht ans bett bringen lassen
und wieder eiskalt duschen.
... weil wir noch viel vorhaben
daisee gell - 31. Mär, 00:57
Shoppen. Neue Farben für mich. Violett, warum nicht. Dieses ausgewaschene Violett gefällt mir aber nicht...
"Das ist aubergine" berichtigt man mich.
Ahja. Offensichtlich grad Modefarbe. Alles voll aubergine hier.
Aubergine schaut aus wie ein Bioprodukt. Bioprodukt hier als Synonym für "widerlich gesundes Zeug". Wie der Über2Metermann damals sein Essen beurteilt hat: "Das schmeckt wie dieses widerlich gesunde Zeug aus'm Bioladen." Naja, es war nicht so schlecht, wie er behauptet hat, aber ich wusste was er meint. Auch wenn keine Auberginen drin waren.
Ich mag ja auch keine Geschmacksverstärker oder künstlichen Farbstoffe, aber gegen etwas kräftigere Farben ist doch nichts einzuwenden.
Das Essen hier würde wohl vom Über2Metermann wieder als komisches Essen ausm Bioladen beurteilt werden. Ja nicht ganz, es ist komisches Essen ausm Container. Aber es schmeckt so, wie ich es mag. Auch ohne kräfitge Farben, die finde ich eh im Salat. Der Über2Metermann ist mir in der Zwischenzeit aus ganz anderen Gründen egal geworden.
Das offensichtlich beste an diesem Essen (inklusive Kuchen) ist: es ist vegan.
Ich gehör jetzt nicht zu denen, die sagen: Wow, ja das ist echt das beste!
Aber auch nicht zu denen, die sagen: Trotzdem gut.
Es ist Essen. Egal ob tierische Produkte oder rein pflanzlich. Es ist Essen und es schmeckt gut.
Ich mag Tiere auch. Ich mag sie zum anschauen, zum streicheln und gebraten auf meinem Teller. Ich mag Tiere einfach.
Aber plötzlich muss ich mich deswegen pervers fühlen. Warum wir Tiere als Haustiere vermenschlichen oder Tiere als Nutztiere halten... Das ist unnatürlich und der Mensch ist genauso ein Tier und hat kein Recht, Tiere so zu behandeln.
Nicht?
Okay jetzt kommt die Geschichte zwischen dem Klugen und dem Starken:
Der Mensch hat doch gar nix mächtiges an sich. Keine scharfen Krallen, kann nicht sonderlich schnell laufen, oder sonderlich hoch springen. Nichtmal eine dicke Haut oder scharfe Zähne hat er. Eigentlich ist er nichtmal besonders groß. er ist von seiner rein körperlichen Physik her kein guter Jäger und auch als Gejagter ziemlich schwach. Aber der Mensch lässt sich nicht unterkriegen und stellt sich auf die Füße, und zwar nur auf zwei, damit er die anderen zwei frei hat. Mit diesen zwei freien Füßen kann er Dinge machen an die andere Tiere gar nicht denken. Ja weil sie offensichtlich gar nicht denken.
Ich bin evolutionstheoretisch nicht so versiert, dass ich jetzt sagen könnte, ob sich der Mensch natürlich entwickelt hat oder durch eine genetische Mutation (immerhin, die Evolution des Menschen ging doch ziemlich rasch). Aber ich find das ganz in Ordnung, dass der Mensch sich so entwickelt hat. Ich bestell auch gern mein McMenü bei den "Coolen" aus meiner alten Hauptschulklasse.
Ich mag aber auch gesundes Futter von Leben das sich wirklich nicht wehren kann. Also Essen das nicht schreit, arm dreinschaut oder davonläuft. Also Pflanzen. Die kann ich auch bei den Strebern irgendeiner alten Hauptschulklasse kaufen. Ich mag auch Auberginen... nur nenn ich sie Melanzani (hat einfach mehr Z, wie Zorro oder Zucchini. Spannenderes Essen als ausgewaschenes Violett). Aber das ändert an der Farbe ja nichts. Die Farbe würd ich aufm Teller auch nicht kräftiger wollen. Dazu gibt es rote Rüben.
Wahrscheinlich betrachte ich die Welt zu blauäugig durch meine grünen Augen, wenn ich sage, dass jedes Lebewesen in seiner Lebensweise seine Lebensberechtigung hat. Ich sage ja nicht, dass alles so okay ist wie es ist. Ich esse auch lieber Rinder, die im Leben frei herumgelaufen sind und in der Sonne Yoga gemacht haben, als Mastvieh, das sein ganzes faules Leben auf der Couch Fastfood gefressen hat, wie ein Produkt der Konsumgesellschaft. Oder Hühner die gemütlich auf der Wiese spielten, als Hühner, die in riesigen Bürohallen wie am Fließband arbeiten, wie Produkte der Leistungsgesellschaft.
Aber ich will mir nicht von der Frau mit der auberginenfarbenen Jacke einreden lassen, dass Soja -für dessen massenhaften Anbau riesige Flächen Regenwald gerodet werden- besser wäre als Fleisch. Sie, die Tofu liebt, aber behauptet, Fleisch schmecke nach nichts...
Aber...
mir ist egal was du isst, Hauptsache ist, es macht dich glücklich :)
daisee gell - 29. Mär, 13:07
+ Sport: Es stimmt was man über Sport sagt. Er macht glücklich, er entspannt, er gibt ein verdammt gutes Körpergefühl samt neuen Selbstbewusstsein. Sogar Donnerstage (harte, anstrengende Arbeitstage) steh ich wunderbar durch, wenn ich zwischen Uni und Arbeit 2 Stunden schwimmen gehe.
+ Mode: Endlich hab ich den für mich großartigen Sinn von Markenkleidung entdeckt. Es ist komplett simpel und einfach für mich mal bewusst hervorzuheben: Mode ist Kunst. So wie ich Fan von einem Musiker oder einem Künstler bin, so bin ich Fan von einem Label und leiste mir den Luxus ein Produkt dieses Labels zu besitzen und an mir herumzutragen. Weil, yeah, es einfach so cool ist.
+ Musik: Leichte aber ansprechende neue Klänge und Beats in meiner Musiksammlung machen seit einigen Tagen oder Wochen Waldeck und Parov Stelar. Gemütliche Loungemusik aber auch gut zu tanzen, beschallen die beiden DJs aus der Vergangenheit (bis 1920ies) und aus der Zunkunft gleichzeitig. Für fast jede Gelegenheit zum wieder gute Laune bekommen und behalten. Außerdem
+ für Drum and Bass. Ideal im Frühling für Energie tanken und ausdauernd damit umgehen. Tanz die ganze Nacht und auf dem Weg zur Uni und zur Arbeit und ins Schwimmbad und nach Hause, einfach immer gut.
+ Essen: Frühstücksflocken sind fröhlicher Bestandteil meines neuen Lebens geworden. Der Tag ist schon viel schöner, wenn man ihn mit Choco-Chips in Milch beginnt.
+ Allgemein: Natürlich sowieso immer gut bis liebhaben: gute Freunde, liebenswerte Mitbewohner, Familie, super Arbeitskollegen und alles was ich mir um Geld nicht kaufen kann.
UND
+ Frühling: Es war ein langer kalter Winter und der ist jetzt vorbei. Die Leute schauen wieder aus wie Menschen und die Tage dauern wieder länger, alles wird wieder Grün und warm und hell und schön und lalala lala lala ^^
...
Verdammt,
Nein, das Leben ist kein Ponyhof
es ist viel besser!
daisee gell - 25. Mär, 20:17