Samstag, 20. Februar 2010

es war ja nur eine idee

war das Absicht
dass ich jetzt ein bisschen broken hearted bin
gerade genug vielleicht ein neues Bild zu malen
sträube ich mich dagegen ein Bild zu malen
oder weiß ich nicht mehr wie es geht
bin ich jetzt wieder traurig
schon wieder so dumm gewesen zu sein
einem Hirngespinst zu verfallen
der Idee verliebt sein zu können
der Idee das Risiko zu wagen
wieder verletzt zu werden
aber ich war doch vorsichtig
ich wollte es nicht wirklich glauben
und es war ja auch nicht wahr
aber die Idee
war so schön

Freitag, 19. Februar 2010

Umstellung 1.1: mein Zimmer

Dort begann ich mit der Erstellung einer neuen Ordnung, die möglicherweise nicht soviel besser ist, als die erste, wohl aber wenigstens anders.

Fazit Zimmer:
- Ich hab definitiv nicht "nichts zum anziehen"
- Wow, ich brauche auch keine neuen Socken
- Wahnsinn wie viel Zeug sich in einem Jahr anhäuft
- und Wahnsinn, wie viel Staub

Mittwoch, 17. Februar 2010

Umstellung 1.0: WG-Ordnung

Aufgewacht um 10:30 und danach nicht wieder eingeschlafen, sondern nach etwa 50 Seiten von meinem neuen Exemplar von Colum McCann's "Die große Welt" tatsächlich aufgestanden und begonnen die Küche aufzuräumen.

Dabei natürlich schwer genervt und sauer auf die Mitbewohner geworden. Meine Mitbewohnerin kam herein und wurde sogleich angeschnauzt. Sie begann dann das Fensterbrett abzuräumen und einen schönen, sonnigen, neuen Platz für den Kater zu schaffen und nahm sich vor, später das Bad zu putzen.
Um das WG-Klima wieder herzustellen und die Beziehung meiner Mitbewohner untereinander zu stärken erteilte ich als WG-Alphaweibchen den Auftrag zum abendlichen Teamwork: Gemeinsames Müll raustragen.

Ich selbst werde am Abend bei meiner Schwester essen und die Resultate des Tages prüfen, wenn ich heimkomme.

Umstellung

Die Zeit ist böse fortgeschritten und nun eröffnet sich mir die Tragweite meiner Faulheit. Aus den Träumen, nein, aus dem Selbstbild von früher ist eine unglaubwürdige Alltagserscheinung geworden, ein Trugbild meinerselbst. Ich war auf dem besten Weg. Ich war emotional und naiv, aber stark und mutig, ohne Rücksicht auf Verluste. Ich verlor vieles, ich gewann Stärke. Ich verlor emotionale Abhängigkeit und naiven Mut, aber ich gewann Gleichgültigkeit und Selbstzufriedenheit, was mich unmittelbar zu einem hart gesuchten Alltag und etwas zynischer Faulheit führte.
Anstatt einer Künstlerin bin ich ein Rädchen im System. Anstatt mich selbst zu bilden und bildnerisch zu arbeiten, bilde ich andere und bügle die Falten des Bildungssystems aus.

Darum! Beschließe ich jetzt, einige Dinge zu ändern. Und weil sich die Dinge von innen nach außen nicht ändern, werde ich Außen ändern mit dem Ziel, dass Außen daraufhin Innen ändern wird, oder dabei helfen wird.

aber da es jetzt mitten in der Nacht ist, folgt jetzt der gefährlichste Satz für diese neu beschlossene Aktion:

Morgen fange ich damit an!

Samstag, 13. Februar 2010

Stimmen aus der Höhle

Das Dunkel erhebt sich und lässt die Erkenntnis des Morgens herein. Ein Gedanke schreckt auf: Fuck, wie spät ist es?? und sinkt mit einem erleichterten ach es ist Samstag, es ist egal wie spät es ist zufrieden wieder nieder und nimmt das Dunkel gleich mit.
Als hätte Arthur Schnitzler's Traumnovelle vom Nachttisch aus die Gelegenheit am Schopf gepackt und sich sogleich in das kurz geöffnete Tor hineingeschlichen, spielen sich alsbald in der Höhle unheimliche, mysteriös erotische und ebenso fantastische Handlungen ab. Sie tanzen bis zum inneren Morgengrauen, das unbemerkt nun wirklich weckt und die Hand zum Buch hinstreckt, das bisher nur bis Seite 29 begonnen und danach eher ungeachtet neben dem Bett liegen blieb.
Ein Blick über den Buchrand hinaus aus dem Fenster verrät, dass es um die Mittagsstunde sein muss, wohl kaum früher aber hoffentlich noch nicht später, aber der Kater spürt schon Hunger und miaut vor der Tür. Er muss noch warten, die Traumnovelle will noch ein Stück gelesen werden.
Als die Dämmerung einbricht, ist es nun unerlässlich aufzustehen und einzukaufen. Aber Katzenfutter und Lebens- und Genussmittel für 2 Tage und einen Menschen sind noch ausreichend da, also Kater gefüttert, gefrühstückt, etwas aufgeräumt und ausgerüstet mit Büchern und Filmen wieder ins Bett. Die Option einer wild durchtriebenen Party scheint ob des Samstagabends in dieser Stimmung eher unwahrscheinlich und so herrscht das Gefühl noch bis zum Montag in der Höhle verkrochen zu bleiben, sofern nicht eine Einladung mit einem unabschlagbarem Angebot hinauslockt.

so nun mache ich das Licht wieder aus, etwas wie Tag hat in diesem Raum nichts verloren.

Montag, 8. Februar 2010

Schreibblockade

Wie ein großer schwarzer Würfel in meinem Kopf liegt ganz schwer und aufdringlich Traurigkeit verbreitend ein riesengroßer schwarzer Würfel, der etwas lasch aussieht. Ich nenne ihn Schreibblockade.
In Wirklichkeit ist es eine schreckliche Traurigkeit, die mich überkommt, wenn ich in meinen Erinnerungen grabe und die Größe von allem Schönen erkenne, den strahlenden Wahnsinn der er-inneren Göttlichkeit, den nie wieder findbaren, die vergangene Illusion der Hoffnung und die tanzende Naivität mit der ich durch finster dunkle Wälder irrte. Der funkelnde Reichtum an Fantasie und Emotion, surrealistische Wahrheiten die ich empfand, wo sind sie hin, wo nur wo
?
Die Schreibblockade ist eigentlich nichts das mich abhält vom Schreiben sondern vom Zeichnen. Durch Worte von den Bildern abgehalten.
Es widert mich an. Jedes Wort das ich schreibe oder sage oder feststelle, widert mich an. Alles ein glitschig blubbernd schaumiger Sumpf von Blah.

was man sagt was wichtig ist

blah blahblah blah blah blah-blah

Samstag, 6. Februar 2010

Selbstbetrachtungen

michael: Ich will niemanden verletzen und Respekt ist sehr wichtig für mich. Ich bin ein Mensch, der genau abwiegt, was er sagt und tut, und ich finde es wichtig, sich zusammenreißen zu können.

julia: Ich bin eher ein Mensch, der schnell aus sich rausgeht. Ich bin aufbrausend und riskiere ständig Freunde mit meiner direkten Art zu verletzen. Aber die mich kennen, sind das gewöhnt und nehmen es mir nicht übel.

dominik: Ich bin eher ein ruhiger Mensch, ich neige zur Passivität und lebe eher Laisser-faire. Ich schaue den anderen bei ihren Fehlern zu und lerne selbst daraus.

lukas: Ich bin schüchtern, ich bin ein Mensch, der nicht viel von sich preis gibt, aus Angst verletzt zu werden. Je mehr man sich outet, desto mehr Angriffsfläche bietet man. Ich bin ein Mensch, der nach außen hin sehr klein ist.

silvia: Ich bin ein Mensch, der gerne träumt und im Kopf schon immer viel zu weit geht, als die Realität aussieht. Ich bin romantisch und naiv und neige dazu emotional überstürzt zu reagieren.

hermann: Ich bin realistisch, ein Mensch der mit beiden Beinen fest im Leben steht. Ich bin ein sehr aktiv und unternehmungslustig. Ich bin ein Mensch der nach dem Motto "Carpe diem" lebt und die Gelegenheiten wahrnimmt, die der Moment bietet.

rené: Ich bin ein Mensch, der nur Scheiße baut. Ich weiß nicht warum, aber ich bin so ein Mensch, der es schafft, immer alles falsch zu machen. Ein völliger Chaot, der sein Maul nicht halten kann (lacht)

christine: ... ich bin ein Mensch.

Mittwoch, 3. Februar 2010

Wahrheit, du Schlampe!

lässt dich auch von jedem in den Mund nehmen
und um den Finger wickeln

Dienstag, 2. Februar 2010

Die ewigen Jagdgründe

Ich wohne neuerdings bei Frau S.
Frau S.' Wohnung ist nicht sehr geräumig, dennoch verliert man sich leicht darin.
Das witzigste an dieser Wohnung ist definitiv das Schild an der Tür: "Die ewigen Jagdgründe" Was ist dahinter wohl zu erwarten?
Nach meiner langen Reise
- es ha gestürmt als ich herkam, ich hatte mich auf dem Weg dreimal verirrt und fünfmal die Adresse vergessen, bin 20 "falschen" Bekanntschaften begegnet, aber auch einigen wirklich richtigen, wirklich wichtigen. Kurz, ich bin quasi mein ganzes Leben hierhergegangen, so kommt es mir zumindest vor, und jetzt steh ich hier in Frau S.' Wohnung, in den ewigen Jagdgründen (haha) und tatsächlich (hahaha) fühle ich mich angekommen. Zum ersten Mal in meinem Leben fühle ich mich angekommen und das ausgerechnet an einem Ort, der den Namen "Die ewigen Jagdgründe" trägt.

Frau S. ist eine liebe alte Frau. Unglaublich alt. Sieht zumindest so aus. Mit melancholischen großen blauen Triefaugen, und wenn sie seufzt, seufzt sie das traurigste Seufzen der Welt. Frau S. war mal mit Herrn Nadzieja verheiratet. Herr Nadzieja war stets gut zu ihr. Damals - ich habe ein Foto gesehen - waren ihre Augen leuchtend und erwartungsvoll. Doch Frau S. sagt, sie hätte ihn immer ein bisschen gehasst, weil er ihr wahnsinnig weh tun konnte.
Nun ist er fort und sie allein in der kleinen Wohnung. Sie kann allein nicht leben, sie hasst das. Sie braucht keine Pflege, sie braucht nur Gesellschaft. Ich kann mich hier frei entfalten, sie freut sich über alle meine Eigenheiten, freut sich über alle Neuheiten. Und ich fühlte mich, als gäbe ich ihr etwas, dass ihr sonst nur Herr Nadzieja zu geben vermochte.
Sie gab mir hingegen etwas wieder, dass ich nur aus meiner Kindheit kannte. Geborgenheit, Wärme, einen Platz wo ich immer gerne hinkomme, ein Zuhause.

Das war die Basis wo ich nach meiner Reise meinen lang ersehnten Alltag aufbauen wollte. Alles war zu wild in letzter Zeit, jetzt will ich es ruhig angehen. Ich suchte mir also einen Job und Freunde und folgte meinen Interessen. Arbeitete jeden Tag, traf nach der Arbeit meine Freunde, nach den Freunden oder vor der Arbeit noch kurzer Tratsch oder Kartenspiel mit Frau S. und am Wochenende... ach das Wochenende war so schnell vorbei, ein bisschen Spaß, aber nicht die Welt.

Jetzt wohne ich ein Jahr hier. Ein Jahr Alltag, ein Jahr dieses herrliche Leben, das immer besser wird. Aus materieller Sicht, unglaublich, was ich mir jetzt alles leisten kann, was ich früher nie erträumt hätte. Frau S. klopft heute fast täglich an meine Tür, sie langweilt sich. Wir spielen Karten um uns abzulenken oder schauen fern. Aber es geht uns gut.
Zu gut.
Ich habe mich schon lange nicht mehr zerstört. Ich sehne mich nach der alten Verwegenheit, oder, nein, da will ich nicht zurück. Ich brauche etwas Neues. Je mehr ich das Gefühl etwas neues zu brauchen beschleicht, desto trauriger wird Frau S. Wir suchen ja beide. Wir jagen, wir jagen etwas Neues. Sinn, Bunt, das gewisse Etwas, Nachhaltigkeit, wir jagen etwas das uns nicht langweilig wird. Alles was uns nicht langweilig wird ist das Jagen selbst und das ist schrecklich. Die unstillbare Gier, wir leben wie Vampire. Ohne Herrn Nadzieja. Ohne zu wissen wonach wir suchen, ohne Hoffnung.
Ich brauch eine andere Stadt, ein anderes Leben, einen anderen Job und neue Perspektiven. Aber ich kann nicht weg, ich kann Frau S. nicht allein lassen. Was würde aus ihr werden...

es wurde zu viel. Rücksichtslos aus Panik vor dem Stillstand wie ich es bei Frau S. langsam sah, riss ich mich los und rannte weg. Rannte bis ich das Haus nicht mehr sehen konnte, rannte bis ich nicht mehr rennen konnte, schlief unter einer Brücke, rannte weiter und trat meine Reise wieder an. Dort hätte ich ja noch ewig weiterjagen können, aber gefunden hätte ich nichts. Viel zu viel Wald, zuwenige Bäume.

Soll sie doch sterben, die alte Sehnsucht.

Jage nichts das du nicht essen kannst.

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