Donnerstag, 31. Dezember 2009

42

Die Welt ist unglaublich groß
Erschreckend wie groß die Welt ist
so groß ist sie eigentlich gar nicht
es passt nur wahnsinnig viel Zeug rauf oder rein

Meer. Auf und im Meer, unter und über dem Meer.
Erde. Auf, in der, unter und über der Erde.
Berge. Wüsten. Wälder. Regenwälder. Die einmal riesig groß waren. Unvorstellbar viel Wald. Steppen, Savannen, Seen, Täler, Hügellandschaften, Felder, Moore, Sümpfe, Klippen, Strände, Riffe, Inseln, Eisberge, ewiges Eis, Vulkane, und so weiter, und das ist nur Natur.

Dazu kommt noch, was der Mensch daraus macht. Schichten über Schichten über Schichten über Schichten.
Steinzeit, Bronzezeit, Eisenzeit, Altertum, Antike, Mittelalter, Barock, Renaissance, Neuzeit. Monarchie, Industrielle Revolution, Kriege, Republik. Demokratie. Kunst, Politik, Sport, Wissenschaft und Technik, Unterhaltung. Wow, Unterhaltung. Internet.
Philosophie und Wirklichkeitszweifel, Schaffung einer virtuellen Parallelwelt... künstliche Intelligenz.
Creation. Bücher. Neue Welten die in immerfort in unzähligen Köpfen entstehen. Schichten über Schichten über Schichten über Schichten. Zeit verschwimmt, alles steht übereinander, nebeneinander, völlig verwischt und unkenntlich verschmiert, überschrieben, übermalt, überklebt, überschrieben. Wie Cy Twombly. Oder und viele andere zeitgenössische Künstler. Zeitgenössische Kunst. Digitale Kunst, Malerei, Mixed Media, Graphik, Werbegrafik, Kommerzkunst, Literatur, Film, Musik, Theater, Ausdruckstanz. und in allem nocheinmal tausend Stilrichtungen und Techniken.
Länder, Kulturen, Sprachen. Ausgestorben und neu. Überlagert und überlagert und überlagert. Eine Poesie der Poesie der Poesie der Poesie. Negation der Negation. Ökonomie, Sozioökonomie, Soziologie, Anthropologie. Biologie, Medizin, Physik, Chemie. Technik. Verkehrs und Städteplanung. Landschaftsplanung. Die gesamte Wissenschaft.
FUCK.
So viel und noch viel mehr. Man kann immer höher und tiefer gehen. Mir wird schwindelig wenn ich mir das alles so anschaue. Allein das Lehrangebot auf der Uni bringt mich fast zum weinen. Soviel, soviel Interessantes und Wissenswertes. Sowenig Zeit.

Ich bin ja nur ich.
Unglaublich was ich noch alles sein könnte.
Was ich noch alles sein kann.
Was ich noch alles gewesen sein konnte.
Was ich noch alles gewesen sein hätte können.
Was ich schon alles war.
Was ich noch alles sein werde.
Was ich noch alles werden könnte.
Was ich noch alles gewesen sein werde.
Was ich noch alles gewesen sein hätte können.
und so weiter.

und dann noch das ganze abseits von der Erde.
Life and Universe and Everything

ich brauche mehr Zeit
und mehr Raum
ich fühle mich überall nicht frei genug.
Es ist so eng hier
wo alle Möglichkeiten herumstehen.

Mittwoch, 30. Dezember 2009

Trauer um freien Bildungszugang

Das Audimax wurde vor Weihnachten geräumt. Es war traurig, aber wohl notwendig. Ich bin auch kaum mehr dort gewesen die letzten Wochen.

Jetzt beginnt bald die Prüfungssaison und ich muss lernen.
Wie viele andere durchforste ich sämtliche Foren, nach Prüfungsmodalitäten, Probefragen, was von den Skripten ist relevant für die Prüfung, etc.

Wiedermal ist unser Lernverhalten (und somit unser eigentlicher Bildungsweg) an Prüfungen gebunden. An Zertifikate und Zeugnisse und ECTS-Punkte.

Skripten, whoa soviele Seiten, soviel kleingedruckter Text, soviel... das soll ich alles lesen? Oha, da sind ja Bilder drin. Klar, geht ja auch um Kunst... Da fällt mir wieder ein, dass mich das ja alles interessiert und dass ich hier ja nicht in der Schule bin, wo ich lernen muss, damit ich eine Basisbildung habe und eine unspezifische umfassende berufliche Bildung, bezeugt mit Matura. Natürlich interessiert es niemanden was ich wirklich während der Schulzeit gemacht hab.
Nicht so auf der Uni. Da interessiert es zumindest mich. Zumindest sollte es das. Ich bin hier, weil ich mich selbst als Teil der Gesellschaft bilden will. Aber mein Interesse wurde hübsch zusammengeschnürt auf ein Paket, so kann man es leichter schlichten. Das ist administrativ einfacher. Außerdem haben wir keine Zeit für weitreichende Interessen. Da ist die Prüfung, da ist die Mindeststudiendauer, da ist die Mindestanzahl von ECTS-Punkten. Die Zeit eilt.

Wir bilden uns hier. Wir bilden uns nicht aus oder ein, wir bilden uns. Oder bilden wir uns das doch nur ein?
Wir studieren möglicherweise etwas, das nicht wirtschaftlich verwertbar ist, einfach weil es uns interessiert, weil es nämlich interessant ist. Wir sind frei, etwas zu studieren, das uns interessiert.
Aber wir sind nicht frei, etwas frei zu studieren, weil es uns interessiert, damit es uns weiterhin interessiert.

Freier Bildungszugang ist eben nicht nur
- barrierefrei
- kostenlos
- frei von Aufnahmsprüfungen
sondern frei, im Sinne von freiwillig, ohne Druck und Zeitnot. Frei wie Freigeist, Freistil, Freischwimmer.

[Autorin denkt kurz über die gegenwärtige Situation nach und was sie jetzt noch dazu sagen könnte]

Aaaach... Alles ist doof. :(

Dienstag, 29. Dezember 2009

zuviel Leben nie gelebt

Ich bezeichne mich als lebhaft
und schlafe den ganzen Tag

Fotos von alten Zeiten
alles Spuren von mir
Bilder die ich schrieb

Es ist schon ein ganzes Stück Leben
das ich so hinter mir hertrage
Wahnsinn ist das viel, ich hab soviel erlebt
und komm mir deshalb alt vor

Ich höre gern fremde Geschichten
fremde Leben, fremde Lieben, fremde Leiden
stehe bereitwillig allen bei, die mich brauchen
Ich lerne durch Zusehen und meine zu verstehen
Doch all die Geschichten bringen mich zum zweifeln:
Hab ich selbst schon jemals wirklich geliebt?
Hab ich selbst schon jemals wirklich gelitten?
Hab ich die Freude und den Schmerz schon vergessen
oder ist das alles nie passiert?
Ich habe soviele Bücher noch nicht gelesen
soviele Länder noch nicht gesehen
soviele Dinge noch nie getan
soviel Musik noch nicht entdeckt
und so vieles noch nicht gelernt

Es wird Zeit, dass ich mich so alt fühle wie ich bin.

Montag, 28. Dezember 2009

alte freunde

Ich war neu in dieser Welt
und kannte mich kaum aus
du hast sie mir vorgestellt
nahmst mich zu dir nach Haus
wir hatten Spaß 3 Tage lang
und tanzten Liquid Sky Dance
und wunderbare Freundschaft begann
mit Hippie-Life und Psytrance
du hast mich durch die Stadt geführt
wir haben gefeiert und gesoffen
im großen Chai-Topf umgerührt
uns jeden Tag getroffen
Du warst mein bester Freund in diesen Tagen
es war mir eine Ehre
wir haben uns so gut vertragen
Doch öffnete sich die Schere
und klappte zusammen, der Schere Schluss
als ich bei dir wohnend pennte
kamen unsre Geister in Verdruss
es war die Nähe die uns trennte
Ich zog aus, ließ dich allein
mit Bedauern, ich konnt dich nicht leiden
ließ dein Leben nicht meines sein
doch Danke für die Zeiten

Sonntag, 27. Dezember 2009

Vinyl

Die Erde ist eine Scheibe
Sie dreht sich zirka 20 Minuten Tag
Die Zeiten sind verschieden
entweder gut oder schlecht aufgelegt
alles hat zwei Seiten
dann dreht man die Scheibe um
wie sich selbst ins Bett
und es wird 20 Minuten Nacht
...zirka

Samstag, 26. Dezember 2009

Frieden

eine gemütliche Wohnung
eine bequeme Couch
warmes Licht
eine weiche Katze
ein gutes Buch
oder gute Gesellschaft
eine heiße Kanne Tee
oder Kaffee
entführende Musik
und einen Moment Zeitlosigkeit

Freitag, 25. Dezember 2009

Besinnung

Es ist sicher nicht der Sinn von Weihnachten 3 Tage lang pervers viel zu essen und sich Dinge zu schenken die doch nicht nötig gewesen wären.

trotzdem natürlich Danke...

Mittwoch, 23. Dezember 2009

Stille Nacht

Ein Loch in der Wand
ich nenne es Fenster
draußen tobt dich Nacht
und ihre Gespenster
über die wie über mich
niemand wacht
in dieser finsteren Nacht
Die Einsamkeit
ist die Gemeinsamkeit
der Dämonen draußen
und mir drinnen
und ich seh die Zeiger laufen
und die Zeit verrinnen
ohne dass mich jemand liebt
zweifle ich, dass es mich gibt
alles verloren
und alles was blieb
ist wiedergeboren
als mein Verlust
und erwächst zu meinem Frust
und unbefriedigter Lust
die jetzt in mir weint
mit Dämonen und Teufeln
ist jeder allein
wie es scheint
es ist zum Verzweifeln
Das Heulen des Windes
bricht durch die Nacht
bricht das Schweigen des Kindes
in meinem Herzen
wo jetzt der Donner kracht
und das Kind in mir schreit
und unter Schmerzen
der Blitz alles entzweit
und dann ist es still
und es erwacht
die Einsamkeit.

(dieses Gedicht entspricht nicht meinem aktuellen Gesicht, A.S. schrieb's 2008, ich fand's wieder und dacht, ich muss es posten. An alle einsamen Seelen, ohne zu trösten. zum Auftakt ihrer Tragödie)

Fluchtpunkt

groß und um mich
meine Umwelt
wird immer kleiner
und passt in mein Auge
klein und in mir
alles rückt zusammen
und zieht in meinen Blick
flieht
in mich

zuviel
schließe ich die Lider
lasse die Umwelt draußen
machen was sie will
aber nicht herein
mache die Tore zu
und mich weit in mir
fliehe
in mich

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