Anflug von Sinnlosigkeit

manchmal hab ich einfach zu viele Worte
die sich verstecken
und nicht rauswollen
und dann schreib ich die Hälfte davon nieder
und die andere Hälfte verläuft sich oder versteckt sich und die geschriebene Hälfte hat Heimweh und will wieder zurück in den Kopf, oder schlafen gehen, auf jeden Fall nicht raus in die Welt,
wo sie jemand sehen kann
und kritisieren kann
oder zustimmen kann
und zur Ablenkung denke ich darüber nach, was eigentlich der Unterschied zwischen "Worte" und "Wörter" sein mag.

Ich weiß nicht mehr was ich eigentlich schreiben wollte. Aber ich wollte schreiben. Die Malerei ist schwierig für mich, obwohl ich viel gemalt habe im Oktober und November und Dezember und ein bisschen auch im Jänner und im Februar, und ganz wenig noch im März, und auch Sam hat nun zu Malen begonnen und dankt mir für die wiedergewonnene Lebensfreude. Ich freue mich sehr für Sam. Sam ist schön.

Nun blüht er auf und ich sollte mir daran ein Beispiel nehmen. Stattdessen tauche ich in meine Unsicherheiten und genieße meine Träume, die ich nach dem Aufwachen aufschreibe - es ist eine gute Therapie, es bedarf ein bisschen Übung aber es ist doch hilfreich, um sich manches Unterbewusste in Erinnerung zu rufen.
Die Trägheit heilt es aber noch nicht.
Warum weigere ich mich, an dem Bild weiter zu malen?
Wer in mir weigert sich da?
Manche Daisees stellen sich vor, wie ich großartige Kunst male und dazu laut Musik von KOKOKO! höre.
Manche Daisees stellen sich vor, wie ich Yoga mache, langsam und extrem stabil, jeder Zentimeter jedes Muskels wird wahrgenommen und Bewegungen sind leicht, mein Körper ist stark und mein Geist ist zufrieden.

Ich spüre endlich, dass es Zeit ist, meine Krankheit - die Liebe zu NE - loszulassen. Sie nervt nur noch. Ich hatte am Sonntag zuviel Jollofreis gekocht und es wäre kein Umweg gewesen, am Montagmorgen einen Teil eine Portion zu NE zu bringen. I wouldn't have gone out of my way to share my food with him, I wouldn't have spent an evening with him, and yet prove my wife-qualities to him, which seems silly to me now. Aber er wollt es nicht haben, nicht am Montagabend sondern am Dienstagmorgen für Dienstagabend. Bis dahin kann ich den Reis auch allein aufessen, i'd go out of my way to keep it for him, while i find something else to eat, and then I'd go out of my way to bring it to him, and he wouldn't appreciate any wife-qualities as such anyway, so why am I fooling myself? Er kann einfach nicht klar kommunizieren, dass er mich nicht will, sondern gibt mir Breadcrumbs. Ich bin endlich so weit. Seine gesamte positive Masche, seinen Enthusiasmus, seine Freude, seinen freundlichen Tonfall, seine magische Teflon-Aura mit der er sich einwickelt um ja nichts Negatives an sich heranzulassen, finde ich nicht nur unauthentisch, sie stößt mich ab, i find it pathetic.
I had called his painting "NE's demon", but now I call it "NE's mask". Oder einfach "Dämon mit Maske".
Wer das Bild von ihm klaut und mir bringt, hat einen Wunsch frei.

und ich lasse ihn los. NE verdient meinen Reis nicht, und er verdient meine Liebe nicht. Nicht, dass irgendetwas davon erst verdient werden müsste. Aber es ist schon bemerkenswert, dass ich in jeder kleinsten Interaktion mit ihm das Gefühl habe, dass er mit mir spielt. Wenn ich ihm Unrecht tue, tut es mir ja Leid, aber es ist Zeit, keinen meiner Gedanken mehr an ihn zu verschwenden und die Entscheidung zu treffen: NE ist in meinem Herzen nicht mehr willkommen.

Die Daisees, die sich dieser Sekte angeschlossen hatten, gehen jetzt bitte duschen und waschen sich ihren Wahnsinn ab, bis sie blumig oder nach frischem Brot duften. Niemand muss sich für irgendetwas entschuldigen, wir sind nicht böse auf NE, wir können ihm keine böse Absicht nachweisen. Er ist einfach nur nicht länger special. Nicht mehr special als eh jeder Mensch.

Der neu gewonnene Platz im Herz füllt sich erstmal mit Sinnlosigkeit, aber das ist kein Grund, wieder in irgendeine Sucht zu stürzen. Weder Substanzen, noch Smartphone, noch Selbsthass, noch Sam. Der restliche Lockdown soll dafür genutzt werden, die Malerei wieder voran zu bringen und neue Lebensenergie zu finden. Alles wird gut.
eika - 1. Mai, 00:05

Ablenkung Ahoi.

hab da jüngst was in einem LinguistikSchlaubergerBuch gelesen wegen der Worte-Wörter. will versuchen es wiederzugeben.
Diese Wörter, seien es vier oder 10, es sind einzelne Wörter.
Und die Worte - die bestehen auch aus Wörtern - sind aber ein Kollektiv, eine Aussage. Eine Einheit - so wie das Laub gegenüber der Blätter, wie die Gebrüder unter den Brüdern, das Gehölz unter den Hölzern...
Und die Gesundheit ist ja auch nur die Abwesenheit von Krankheiten, auch wenn die noch so special schienen... Definitionsmodus aus.

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Zuletzt aktualisiert: 18. Feb, 23:57

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