Vorstandskonferenz über den Staatshaushalt (Teil 2)
Vorsitzende: "Ich begrüße euch zur Fortsetzung unserer Konferenz. Wir schlossen mit den Anträgen des Ressorts für Bildung und Kunst, mit der Planung einer Sondersitzung. Als nächstes bitte ich das Ressort für Öffentlichkeit um seine Anträge."
Außenministerin: "Geschätzte Kolleginnen und Kollegen,
gemeinsam mit dem Ressort für Inneres haben wir folgende Überlegungen ausgearbeitet, aus denen die nächstfolgenden Anträge schließen.
Trotzdem wir feststellten, dass unsere Umwelt nicht mehr so sicher ist, wie wir sie bisher vermuteten, können wir mit Freuden vernehmen, welch interessantes Umfeld wir jetzt regelmäßig besuchen. Da wir aber aus einer Schwäche des Ressorts für Verteidigung in der Vergangenheit noch immer etwas geschädigt sind, wie das Ressort für Inneres sicher bestätigen kann, fällt es uns schwer, uns zufriedenstellend in diesem neuen Umfeld zu integrieren. Wir integrieren uns gut, keine Frage, aber dennoch: das konnten wir schonmal besser. Daher fordern wir ein Programm zum Ausgleich der Innen-Außen-Diskrepanz, bzw. zur Stärkung und Förderung des Selbstvertrauens. Außerdem fordern wir mehr Aufmerksamkeit auf die Menschen in unserem Umfeld und auf ihre Bedürfnisse; im Gegenzug auch mehr Augenmerk darauf, was wir von ihnen lernen können."
Vorsitzende: "Sind das nun zwei Anträge oder ein ganzer?"
Außenministerin: "Oh, es sind zwei."
Vorsitzende: "Gibt es Wortmeldung zum ersten Antrag über ein Programm zum Ausgleich der Innen-Außen-Diskrepanz sowie zur Stärkung und Förderung des Selbstvertrauens?"
Kollegin aus der Gemeinschaft: "In welchem Gremium oder in welchem Rahmen soll so ein Programm ausgearbeitet werden?"
Außenministerin: "Wir dachten an einen Ausschuss mit Vertretern der Ressorts für Bildung, Inneres, Verteidigung und Öffentlichkeit."
Vorsitzende: "Gibt es weitere Wortmeldungen?"
keine weiteren Wortmeldungen
Vorsitzende: "Gut, dann stimmen wir darüber ab. Stimmen dafür?"
70 Stimmen
Vorsitzende: "Gegenstimmen?"
5 Stimmen
Vorsitzende: "Enthaltungen?"
20 Stimmen
Vorsitzende: "Somit ist der Antrag mehrheitlich angenommen. Gibt es Wortmeldungen zum zweiten Antrag?"
Kollege aus der Gemeinschaft: "Wozu wollen wir mehr Aufmerksamkeit auf die Bedürfnisse der Menschen in unserem Umfeld legen?"
Außenministerin: "Woran es uns nach außen immer gemangelt hat, sind Serviceleistungen. Gute Manieren sind nicht alles, Hilfsbereitschaft und Menschlichkeit sind gefragte Faktoren in der Außenwelt. Es geht nicht nur darum nett und sympathisch zu sein um Freundschaften zu schließen, sondern viel mehr darum einen Beitrag zur Erhaltung und Förderung einer lebenswerten Gesellschaft zu leisten. Die Gesellschaft außen leidet unter Angst und Misstrauen, viele Menschen fühlen sich unheimlich belastet. Diesen Zustand gilt es entgegen zu wirken. Das kann eine Person wie unser Staat schwer alleine bewältigen, aber die Gesellschaft ist nunmal etwas Emergenz aufweisendes und entwickelt sich eben durch Wechselspiele und Feedbackprozesse. Legen wir nun mehr Augenmerk auf die Bedürfnisse unseres Umfelds und gehen darauf ein, schürt das in der Gesellschaft Hoffnung und Zuversicht sowie die Bereitschaft ebenfalls in fremde Bedürfnisse zu investieren und mindert die Angst und das Misstrauen und so auch das egoistische und aggressive Handeln. Das schafft uns selbst ein sichereres Gefühl und erleichtert uns das Leben nachhaltig. Außerdem bessert es unser Image und gibt uns das Gefühl zu etwas gut zu sein. Plus: Mehr Augenmerk darauf, was wir von anderen lernen können. Damit geben wir anderen das Gefühl der Wertschätzung und Anerkennung, stärken ihr Selbstbewusstsein und bessern selbst unsere Bildung auf. Somit wäre in Bildung auch wieder investiert. Im Gesamten also eine fette Ausbeute."
Kollege aus der Gemeinschaft: "Das klingt ja beinahe schon wie das Programm aus dem ersten Antrag!"
Außenminister: "Ja, es behandelt sicher mindestens einen Aspekt davon."
Vorsitzende: "Gut, wenn es keine weiteren Wortmeldungen gibt, dann stimmen wir ab. Dafür?"
73 Handzeichen
Vorsitzende: "Gegenstimmen?"
10 Handzeichen
Vorsitzende: "Enthaltungen?"
15 Handzeichen
Vorsitzende: "Somit ist der Antrag angenommen. Ich danke dem Ressort für Öffentlichkeit und bitte das Ressort für soziale Beziehungen um seine Anträge."
Minister für Soziale Beziehungen: "Geehrte Kolleginnen und Kollegen,
unser erster Antrag bezieht sich einzig auf den Namen unseres Ressorts. Wir beantragen eine Änderung des Namens auf 'Ressort für Liebe'."
Kollege aus der Gemeinschaft: "Das ist jetzt aber schon ein bisschen hippiesk!"
Minister für Soziale Beziehungen (oder Liebesminister?): "Na und? Da unser Ressort für den Umgang mit geliebten Menschen beauftragt ist, ist das doch ein gerechtfertigter Name. Soziale Beziehungen ist jedoch ein breiterer Begriff der viele Zuständigkeitsbereiche des Ressorts für Öffentlichkeit mit einbezieht."
Kollege aus dem Ressort für Inneres: "Na, wie wäre es mit dem Ressort für Freunde und Familie?"
Minister für Soziale Beziehungen: "Daran hatten wir auch schon gedacht, aber sind zu dem Problem gekommen, dass wir die Begriffe 'Freunde' und 'Familie' nicht trennen können und wollen. Familie ist ebenso die biologische Familie, die Wohngemeinschaft, der engste Freundeskreis oder in weiterer Zukunft wohl auch die Familie des Partners. Da wir sie aber alle lieben, halten wir 'Ressort für Liebe' für treffender."
Kollegin aus der Gemeinschaft: "Ich halte das für eine großartige Idee. Es braucht generell mehr Liebe in der Gesellschaft und auch offeneren und liebevolleren Umgang. Das hat mit dem hippiesken Gedanken von Freier Liebe ja nichts zu tun. Liebe ist jetzt nichts, das man als hippiesk oder kitschig abtun soll, und auch nichts wofür man sich schämen braucht, nichts, was man sich verhalten muss und auch nichts was sich rein auf den Partner bezieht. Liebe ist viel wichtiger und von viel weitreichender Relevanz. Wieso kein Ressort für Liebe?!"
Vorsitzende: "Kommen wir zur Abstimmung. Wer ist für die Umbenennung des Ressorts für Soziale Beziehungen auf Ressort für Liebe?"
68 Stimmen
Vorsitzende: "Gegenstimmen?"
12 Stimmen
Vorsitzende: "Enthaltungen?"
18 Enthaltungen
Vorsitzende: "Somit ist der Antrag angenommen und ich bitte das Liebesressort um den nächsten Antrag."
Liebesminister: "Der zweite Antrag fordert den Mut zu offenen Gespräche über Problemstellungen zwischen uns und unserem Partner."
Vorsitzende: "Gibt es dazu Wortmeldungen?"
Innenministerin: "Unsere Prüfungskommission für emotionale Ideen (wie Eifersucht und Zweifel; Anm.) würde dadurch sicher entlastet. Allerdings gibt es allgemein Einwände aus unserem Ressort. Wie Ihr Euch erinnern könnt, erlitten wir tiefgreifende Schäden der vorherigen Beziehungen in denen emotional in uns eingebrochen wurde. Daher sind wir eher gewillt, am aktuellen Versuch des langsamen Zusammenwachsens festzuhalten und Probleme -die meist als emotionale Ideen auftauchen- eingehend zu prüfen und soweit es geht autonom abzuhandeln."
Liebesminister: "Bedenke aber, werte Kollegin, dass die Schäden aus der Vergangenheit oft vermieden werden hätten können, wenn nur genug kommuniziert worden wäre, und niemand einbrechen hätte müssen, wäre man für man für mehr Offenheit bereit gewesen."
Innenministerin: "Viele der Probleme, die in der Vergangenheit auftraten, entstanden daraus, vorschnell kommuniziert zu werden. In der letzten Beziehung führte dies zu völliger Entlastung der Ideenprüfungskommission und in weiterer Folge zu verstärkter Forderung von Liebesbeweisen, emotionaler Erpressung und Klammern. Eine Wiederholung dieser Zustände wollen wir weder uns noch unserem Partner antun."
Liebesminister: "Ach, Kollegin. Sie sind einfach noch verletzt, feig und gehemmt."
Innenministerin: "Darum schlage ich einen Aufschub des Antrags vor, bis der Ausschuss zum Ausgleich der Innen-Außen-Diskrepanz sowie zur Förderung des Selbstvertrauens die ersten Ergebnisse liefert."
Kollegin aus dem Ressort für Liebe: "Ich schlage eine Änderung des Antrags vor auf 'mehr Mut zu offenen Gesprächen über Problemstellungen zwischen uns und unserem Partner nach eingehender Prüfung der Prüfungskommission für emotionale Ideen."
Vorsitzende: "Ich empfehle die Annahme des abgeänderten Antrags."
Innenministerin: "Ich möchte den abgeänderten Antrag noch erweitern auf 'sofern eine autonome Eliminierung des Problems nicht gelingt'."
Vorsitzende: "Gut, wer ist für die erweiterte Abänderung des Antrags?"
69 Stimmen
Vorsitzende: "Gegenstimmen?"
8 Stimmen
Vorsitzende: "Enthaltungen?"
20 Stimmen
Vorsitzende: "Stimmen wir nun ab über die Annahme des Antrags: Mehr Mut zu offenen Gesprächen über Problemstellungen zwischen uns und unserem Partner nach eingehender Prüfung durch die Prüfungskommission für emotionale Ideen, sofern keine autonome Eliminierung des Problems gelingt. Wer ist dafür?"
65 Stimmen
Vorsitzende: "Gegenstimmen?"
19 Stimmen
Vorsitzende: "Enthaltungen?"
14 Enthaltungen
Vorsitzende: "Antrag mehrheitlich angenommen. Sonst liegen keine Anträge des Ressorts für Liebe vor. Ich bitte das Ressort für Wirtschaft um seine Anträge."
Wirtschaftsminister: "Guten Abend, Kolleginnen und Kollegen. Ich weiß, wir sind alle schon sehr müde, aber genau deshalb stellt das Ministerium für Wirtschaft ja seine Anträge. Zuständig für die Organisation von Zeit und Energie haben wir ein Sparpaket ausgearbeitet, wir empfehlen die ungeänderte Annahme.
Weniger Zeit und Energie für Freunde, die wir ohnehin selten sehen. Weniger Zeit und Energie für neue Kontakte. Rückbesinnung auf enge Freunde und Familie. Mehr Zeit und Energie für Bildung und Arbeit und Einhaltung der Ordnung."
Liebesminister: "Das Ressort für Liebe ist dagegen, generell weniger Zeit und Energie für Freunde, die wir ohnehin selten sehen, aufzubringen. Wenn wir hier sparen müssen, dann sollten wir es dabei belassen, sie ohnehin selten zu sehen und sie nicht noch seltener sehen. Wir beantragen daher die Streichung des ersten Satzes."
Vorsitzende: "Gibt es dazu weitere Wortmeldungen?"
Tuscheln unter den Ressorts für Inneres und Öffentlichkeit. Entsendung eines Repräsentanten
Repräsentant: " Die Ressorts für Inneres und Öffentlichkeit halten Rückbesinnung auf enge Freunde und Familie nicht für sinnvoll. Wir brauchen die Abwechslung. Wir erzählen sonst den engen Freunden und der Familie immer das gleiche und langweilen uns und andere. Daher beantragen wir die Streichung des zweiten Satzes."
Tuscheln unter den Ressorts für Bildung, Arbeit und Inneres. Entsendung eines Repräsentanten
Repräsentant: "Der letzte Satz deckt sich mit den beschlossenen Anträgen der Ressorts für Bildung und Inneres über 'soviel Investition wie möglich für Bildung' bzw. über Ordnung, Organisation und Disziplin. Das Ressort für Arbeit verzichtet auf den Anspruch noch mehr Augenmerk zu bekommen, solang es nichts von dem Anteil verliert, den es hat. Wir schlagen deshalb die Streichung des letzten Satzes vor."
Vorsitzende: "Wortmeldungen?"
keine Wortmeldungen
Vorsitzende: "Wir stimmen ab über die Streichung des ersten Satzes. Stimmen dafür?"
deutliche Mehrheit gibt deutliches Handzeichen
Vorsitzende: "Das war die Mehrheit. Streichung des zweiten Satzes?"
deutliche Mehrheit gibt deutliches Handzeichen
Vorsitzende: "Das war ebenfalls die Mehrheit. Streichung des dritten Satzes?"
deutliche Mehrheit gibt deutliches Handzeichen
Vorsitzende: "Aufhebung des Antrags. Der letzte Antrag bitte."
Wirtschaftsminister: "Der letzte Antrag fordert mehr Maßnahmen zur Förderung der Kapazitäten: Mehr Sport, mehr Mitdenken, weniger Vergessen, bessere Berechnung von Wartezeiten."
Vorsitzende: "Wortmeldungen?"
Kollege aus der Gemeinschaft: "Ja wir könnens ja probieren."
Vorsitzende: "Wenn es keine weiteren Wortmeldungen gibt, stimmen wir ab. Stimmen dafür?"
deutliche Mehrheit gibt deutliches Handzeichen
Vorsitzende: "Wunderbar, somit ist der Antrag angenommen und die Konferenz beendet. Die Termine zu den Sondersitzungen weden noch bekannt gegeben. Das Ressort für Wirtschaft wird nochmal daran erinnert einen Plan über die Kapazitäten darzulegen. Ich wünsche Euch allen eine gute Nacht. Vielen Dank."
Außenministerin: "Geschätzte Kolleginnen und Kollegen,
gemeinsam mit dem Ressort für Inneres haben wir folgende Überlegungen ausgearbeitet, aus denen die nächstfolgenden Anträge schließen.
Trotzdem wir feststellten, dass unsere Umwelt nicht mehr so sicher ist, wie wir sie bisher vermuteten, können wir mit Freuden vernehmen, welch interessantes Umfeld wir jetzt regelmäßig besuchen. Da wir aber aus einer Schwäche des Ressorts für Verteidigung in der Vergangenheit noch immer etwas geschädigt sind, wie das Ressort für Inneres sicher bestätigen kann, fällt es uns schwer, uns zufriedenstellend in diesem neuen Umfeld zu integrieren. Wir integrieren uns gut, keine Frage, aber dennoch: das konnten wir schonmal besser. Daher fordern wir ein Programm zum Ausgleich der Innen-Außen-Diskrepanz, bzw. zur Stärkung und Förderung des Selbstvertrauens. Außerdem fordern wir mehr Aufmerksamkeit auf die Menschen in unserem Umfeld und auf ihre Bedürfnisse; im Gegenzug auch mehr Augenmerk darauf, was wir von ihnen lernen können."
Vorsitzende: "Sind das nun zwei Anträge oder ein ganzer?"
Außenministerin: "Oh, es sind zwei."
Vorsitzende: "Gibt es Wortmeldung zum ersten Antrag über ein Programm zum Ausgleich der Innen-Außen-Diskrepanz sowie zur Stärkung und Förderung des Selbstvertrauens?"
Kollegin aus der Gemeinschaft: "In welchem Gremium oder in welchem Rahmen soll so ein Programm ausgearbeitet werden?"
Außenministerin: "Wir dachten an einen Ausschuss mit Vertretern der Ressorts für Bildung, Inneres, Verteidigung und Öffentlichkeit."
Vorsitzende: "Gibt es weitere Wortmeldungen?"
keine weiteren Wortmeldungen
Vorsitzende: "Gut, dann stimmen wir darüber ab. Stimmen dafür?"
70 Stimmen
Vorsitzende: "Gegenstimmen?"
5 Stimmen
Vorsitzende: "Enthaltungen?"
20 Stimmen
Vorsitzende: "Somit ist der Antrag mehrheitlich angenommen. Gibt es Wortmeldungen zum zweiten Antrag?"
Kollege aus der Gemeinschaft: "Wozu wollen wir mehr Aufmerksamkeit auf die Bedürfnisse der Menschen in unserem Umfeld legen?"
Außenministerin: "Woran es uns nach außen immer gemangelt hat, sind Serviceleistungen. Gute Manieren sind nicht alles, Hilfsbereitschaft und Menschlichkeit sind gefragte Faktoren in der Außenwelt. Es geht nicht nur darum nett und sympathisch zu sein um Freundschaften zu schließen, sondern viel mehr darum einen Beitrag zur Erhaltung und Förderung einer lebenswerten Gesellschaft zu leisten. Die Gesellschaft außen leidet unter Angst und Misstrauen, viele Menschen fühlen sich unheimlich belastet. Diesen Zustand gilt es entgegen zu wirken. Das kann eine Person wie unser Staat schwer alleine bewältigen, aber die Gesellschaft ist nunmal etwas Emergenz aufweisendes und entwickelt sich eben durch Wechselspiele und Feedbackprozesse. Legen wir nun mehr Augenmerk auf die Bedürfnisse unseres Umfelds und gehen darauf ein, schürt das in der Gesellschaft Hoffnung und Zuversicht sowie die Bereitschaft ebenfalls in fremde Bedürfnisse zu investieren und mindert die Angst und das Misstrauen und so auch das egoistische und aggressive Handeln. Das schafft uns selbst ein sichereres Gefühl und erleichtert uns das Leben nachhaltig. Außerdem bessert es unser Image und gibt uns das Gefühl zu etwas gut zu sein. Plus: Mehr Augenmerk darauf, was wir von anderen lernen können. Damit geben wir anderen das Gefühl der Wertschätzung und Anerkennung, stärken ihr Selbstbewusstsein und bessern selbst unsere Bildung auf. Somit wäre in Bildung auch wieder investiert. Im Gesamten also eine fette Ausbeute."
Kollege aus der Gemeinschaft: "Das klingt ja beinahe schon wie das Programm aus dem ersten Antrag!"
Außenminister: "Ja, es behandelt sicher mindestens einen Aspekt davon."
Vorsitzende: "Gut, wenn es keine weiteren Wortmeldungen gibt, dann stimmen wir ab. Dafür?"
73 Handzeichen
Vorsitzende: "Gegenstimmen?"
10 Handzeichen
Vorsitzende: "Enthaltungen?"
15 Handzeichen
Vorsitzende: "Somit ist der Antrag angenommen. Ich danke dem Ressort für Öffentlichkeit und bitte das Ressort für soziale Beziehungen um seine Anträge."
Minister für Soziale Beziehungen: "Geehrte Kolleginnen und Kollegen,
unser erster Antrag bezieht sich einzig auf den Namen unseres Ressorts. Wir beantragen eine Änderung des Namens auf 'Ressort für Liebe'."
Kollege aus der Gemeinschaft: "Das ist jetzt aber schon ein bisschen hippiesk!"
Minister für Soziale Beziehungen (oder Liebesminister?): "Na und? Da unser Ressort für den Umgang mit geliebten Menschen beauftragt ist, ist das doch ein gerechtfertigter Name. Soziale Beziehungen ist jedoch ein breiterer Begriff der viele Zuständigkeitsbereiche des Ressorts für Öffentlichkeit mit einbezieht."
Kollege aus dem Ressort für Inneres: "Na, wie wäre es mit dem Ressort für Freunde und Familie?"
Minister für Soziale Beziehungen: "Daran hatten wir auch schon gedacht, aber sind zu dem Problem gekommen, dass wir die Begriffe 'Freunde' und 'Familie' nicht trennen können und wollen. Familie ist ebenso die biologische Familie, die Wohngemeinschaft, der engste Freundeskreis oder in weiterer Zukunft wohl auch die Familie des Partners. Da wir sie aber alle lieben, halten wir 'Ressort für Liebe' für treffender."
Kollegin aus der Gemeinschaft: "Ich halte das für eine großartige Idee. Es braucht generell mehr Liebe in der Gesellschaft und auch offeneren und liebevolleren Umgang. Das hat mit dem hippiesken Gedanken von Freier Liebe ja nichts zu tun. Liebe ist jetzt nichts, das man als hippiesk oder kitschig abtun soll, und auch nichts wofür man sich schämen braucht, nichts, was man sich verhalten muss und auch nichts was sich rein auf den Partner bezieht. Liebe ist viel wichtiger und von viel weitreichender Relevanz. Wieso kein Ressort für Liebe?!"
Vorsitzende: "Kommen wir zur Abstimmung. Wer ist für die Umbenennung des Ressorts für Soziale Beziehungen auf Ressort für Liebe?"
68 Stimmen
Vorsitzende: "Gegenstimmen?"
12 Stimmen
Vorsitzende: "Enthaltungen?"
18 Enthaltungen
Vorsitzende: "Somit ist der Antrag angenommen und ich bitte das Liebesressort um den nächsten Antrag."
Liebesminister: "Der zweite Antrag fordert den Mut zu offenen Gespräche über Problemstellungen zwischen uns und unserem Partner."
Vorsitzende: "Gibt es dazu Wortmeldungen?"
Innenministerin: "Unsere Prüfungskommission für emotionale Ideen (wie Eifersucht und Zweifel; Anm.) würde dadurch sicher entlastet. Allerdings gibt es allgemein Einwände aus unserem Ressort. Wie Ihr Euch erinnern könnt, erlitten wir tiefgreifende Schäden der vorherigen Beziehungen in denen emotional in uns eingebrochen wurde. Daher sind wir eher gewillt, am aktuellen Versuch des langsamen Zusammenwachsens festzuhalten und Probleme -die meist als emotionale Ideen auftauchen- eingehend zu prüfen und soweit es geht autonom abzuhandeln."
Liebesminister: "Bedenke aber, werte Kollegin, dass die Schäden aus der Vergangenheit oft vermieden werden hätten können, wenn nur genug kommuniziert worden wäre, und niemand einbrechen hätte müssen, wäre man für man für mehr Offenheit bereit gewesen."
Innenministerin: "Viele der Probleme, die in der Vergangenheit auftraten, entstanden daraus, vorschnell kommuniziert zu werden. In der letzten Beziehung führte dies zu völliger Entlastung der Ideenprüfungskommission und in weiterer Folge zu verstärkter Forderung von Liebesbeweisen, emotionaler Erpressung und Klammern. Eine Wiederholung dieser Zustände wollen wir weder uns noch unserem Partner antun."
Liebesminister: "Ach, Kollegin. Sie sind einfach noch verletzt, feig und gehemmt."
Innenministerin: "Darum schlage ich einen Aufschub des Antrags vor, bis der Ausschuss zum Ausgleich der Innen-Außen-Diskrepanz sowie zur Förderung des Selbstvertrauens die ersten Ergebnisse liefert."
Kollegin aus dem Ressort für Liebe: "Ich schlage eine Änderung des Antrags vor auf 'mehr Mut zu offenen Gesprächen über Problemstellungen zwischen uns und unserem Partner nach eingehender Prüfung der Prüfungskommission für emotionale Ideen."
Vorsitzende: "Ich empfehle die Annahme des abgeänderten Antrags."
Innenministerin: "Ich möchte den abgeänderten Antrag noch erweitern auf 'sofern eine autonome Eliminierung des Problems nicht gelingt'."
Vorsitzende: "Gut, wer ist für die erweiterte Abänderung des Antrags?"
69 Stimmen
Vorsitzende: "Gegenstimmen?"
8 Stimmen
Vorsitzende: "Enthaltungen?"
20 Stimmen
Vorsitzende: "Stimmen wir nun ab über die Annahme des Antrags: Mehr Mut zu offenen Gesprächen über Problemstellungen zwischen uns und unserem Partner nach eingehender Prüfung durch die Prüfungskommission für emotionale Ideen, sofern keine autonome Eliminierung des Problems gelingt. Wer ist dafür?"
65 Stimmen
Vorsitzende: "Gegenstimmen?"
19 Stimmen
Vorsitzende: "Enthaltungen?"
14 Enthaltungen
Vorsitzende: "Antrag mehrheitlich angenommen. Sonst liegen keine Anträge des Ressorts für Liebe vor. Ich bitte das Ressort für Wirtschaft um seine Anträge."
Wirtschaftsminister: "Guten Abend, Kolleginnen und Kollegen. Ich weiß, wir sind alle schon sehr müde, aber genau deshalb stellt das Ministerium für Wirtschaft ja seine Anträge. Zuständig für die Organisation von Zeit und Energie haben wir ein Sparpaket ausgearbeitet, wir empfehlen die ungeänderte Annahme.
Weniger Zeit und Energie für Freunde, die wir ohnehin selten sehen. Weniger Zeit und Energie für neue Kontakte. Rückbesinnung auf enge Freunde und Familie. Mehr Zeit und Energie für Bildung und Arbeit und Einhaltung der Ordnung."
Liebesminister: "Das Ressort für Liebe ist dagegen, generell weniger Zeit und Energie für Freunde, die wir ohnehin selten sehen, aufzubringen. Wenn wir hier sparen müssen, dann sollten wir es dabei belassen, sie ohnehin selten zu sehen und sie nicht noch seltener sehen. Wir beantragen daher die Streichung des ersten Satzes."
Vorsitzende: "Gibt es dazu weitere Wortmeldungen?"
Tuscheln unter den Ressorts für Inneres und Öffentlichkeit. Entsendung eines Repräsentanten
Repräsentant: " Die Ressorts für Inneres und Öffentlichkeit halten Rückbesinnung auf enge Freunde und Familie nicht für sinnvoll. Wir brauchen die Abwechslung. Wir erzählen sonst den engen Freunden und der Familie immer das gleiche und langweilen uns und andere. Daher beantragen wir die Streichung des zweiten Satzes."
Tuscheln unter den Ressorts für Bildung, Arbeit und Inneres. Entsendung eines Repräsentanten
Repräsentant: "Der letzte Satz deckt sich mit den beschlossenen Anträgen der Ressorts für Bildung und Inneres über 'soviel Investition wie möglich für Bildung' bzw. über Ordnung, Organisation und Disziplin. Das Ressort für Arbeit verzichtet auf den Anspruch noch mehr Augenmerk zu bekommen, solang es nichts von dem Anteil verliert, den es hat. Wir schlagen deshalb die Streichung des letzten Satzes vor."
Vorsitzende: "Wortmeldungen?"
keine Wortmeldungen
Vorsitzende: "Wir stimmen ab über die Streichung des ersten Satzes. Stimmen dafür?"
deutliche Mehrheit gibt deutliches Handzeichen
Vorsitzende: "Das war die Mehrheit. Streichung des zweiten Satzes?"
deutliche Mehrheit gibt deutliches Handzeichen
Vorsitzende: "Das war ebenfalls die Mehrheit. Streichung des dritten Satzes?"
deutliche Mehrheit gibt deutliches Handzeichen
Vorsitzende: "Aufhebung des Antrags. Der letzte Antrag bitte."
Wirtschaftsminister: "Der letzte Antrag fordert mehr Maßnahmen zur Förderung der Kapazitäten: Mehr Sport, mehr Mitdenken, weniger Vergessen, bessere Berechnung von Wartezeiten."
Vorsitzende: "Wortmeldungen?"
Kollege aus der Gemeinschaft: "Ja wir könnens ja probieren."
Vorsitzende: "Wenn es keine weiteren Wortmeldungen gibt, stimmen wir ab. Stimmen dafür?"
deutliche Mehrheit gibt deutliches Handzeichen
Vorsitzende: "Wunderbar, somit ist der Antrag angenommen und die Konferenz beendet. Die Termine zu den Sondersitzungen weden noch bekannt gegeben. Das Ressort für Wirtschaft wird nochmal daran erinnert einen Plan über die Kapazitäten darzulegen. Ich wünsche Euch allen eine gute Nacht. Vielen Dank."
daisee gell - 10. Nov, 00:04