In Nature Lost in Culture.
Wald. Weite Felder und Wald. Dazwischen ein paar Heidelbeeren, Walderdbeeren, wilde Himbeeren. Die Lehmhütte die ich gebaut habe, ist jetzt fertig. Der Seminartourismus boomt in Zeiten der Wirtschaftskrise. 'Trotz' nicht 'wegen' der Wirtschaftskrise, sondern wegen der inneren Krise, sagt mein Chef. Die Reizüberflutung und das Übermaß an Möglichkeiten schafft Orientierungslosigkeit in den Köpfen der Menschen. Davon profitieren Lebensberater wie Seminargurus, die den verzweifelten Desorientierten beibringen wie sie ihre DNS neu programmieren zu einem erfolgreicheren Leben. Hier ist der ideale Ort um ihre Gehirnwäschen durchzuführen. Gut, dass da mal wer gründlich durchwäscht. ^^ Dafür fährt die Frau Guru auch einen dicken Mercedes und macht sich trotzdem Sorgen um ihre Pension. Wie wäre es wohl, eine ihrer 5 dauergrinsenden AssistentInnen zu sein?!
Durchatmen. Noch 2 Tage, dann bin ich wieder in meiner Stadt. In meiner mit Reizen durchfluteten Stadt. In meinem vor Möglichkeiten triefenden Wien. Mein Wien, mit den vielen vielen verschiedenen Menschen, die alle irgendeinen anderen Schaden haben und so die Stadt zu genau dem machen, was ich zu meinem Lebensraum gewählt hab.
In der Zwischenzeit kommuniziere ich hier in der Pampa mit Freunden, die grad in Kolumbien, Tunesien, Mexico oder sonst wo herumtouren. Internet ist großartig.
Der Freund meiner Kollegin hat Alkohol mitgebracht. Was anderes kann man hier ja nicht machen, meint er wohl. Klopfer, schon ein proletoides Getränk, eigentlich. Ich such mal den Chef, der hat vielleicht noch Zigaretten. Da treff ich ihn mit der neuen Kollegin im Atelier sitzend, rauchend, Becherovka trinkend. "Komm her und rauch eine mit uns! Magst was trinken?", lädt er mich ein. Und ich hol mir ein Glas, er schenkt mir ein und gibt mir Feuer. Dann geht's um seine neuesten Projekte, dann kommt eine weitere Kollegin herein, dann werden Dinge organisiert. Eigentlich ganz gemütliche Arbeit hier.
Unglaublich was in der Zeit wo ich nicht da bin plötzlich für Partys steigen. Gut, dass ich nicht da bin, ich könnte mich eh nicht entscheiden wo ich hingehen soll. Da tut ein bisschen Natur gut. Danach weiß ich wieder wo ich hin will. Dort wartet dann ein Smartphone auf mich. Freu.
Ich kann ja morgen wieder in die Zivilisation zurück, meine Kolleginnen beneiden mich.
Ich finds ja ganz schön da.
Man darf das alles nur nicht allzu ernst nehmen. Man darf auch nicht zimperlich sein. Man darf auch nicht auf Geld aus sein. Man muss das alles romantisieren oder darüber lachen können.
Immerhin gibt es Leute, die nicht darüber lachen können. Die kommen dann hier her, um es zu lernen. Programmieren ihre DNS neu, damit sie ihre scheinbar sinnverlorenen Leben ein bisschen mehr auf die Reihe bekommen. Haha. Naja, jedem das seine, mir das meine.
Durchatmen. Noch 2 Tage, dann bin ich wieder in meiner Stadt. In meiner mit Reizen durchfluteten Stadt. In meinem vor Möglichkeiten triefenden Wien. Mein Wien, mit den vielen vielen verschiedenen Menschen, die alle irgendeinen anderen Schaden haben und so die Stadt zu genau dem machen, was ich zu meinem Lebensraum gewählt hab.
In der Zwischenzeit kommuniziere ich hier in der Pampa mit Freunden, die grad in Kolumbien, Tunesien, Mexico oder sonst wo herumtouren. Internet ist großartig.
Der Freund meiner Kollegin hat Alkohol mitgebracht. Was anderes kann man hier ja nicht machen, meint er wohl. Klopfer, schon ein proletoides Getränk, eigentlich. Ich such mal den Chef, der hat vielleicht noch Zigaretten. Da treff ich ihn mit der neuen Kollegin im Atelier sitzend, rauchend, Becherovka trinkend. "Komm her und rauch eine mit uns! Magst was trinken?", lädt er mich ein. Und ich hol mir ein Glas, er schenkt mir ein und gibt mir Feuer. Dann geht's um seine neuesten Projekte, dann kommt eine weitere Kollegin herein, dann werden Dinge organisiert. Eigentlich ganz gemütliche Arbeit hier.
Unglaublich was in der Zeit wo ich nicht da bin plötzlich für Partys steigen. Gut, dass ich nicht da bin, ich könnte mich eh nicht entscheiden wo ich hingehen soll. Da tut ein bisschen Natur gut. Danach weiß ich wieder wo ich hin will. Dort wartet dann ein Smartphone auf mich. Freu.
Ich kann ja morgen wieder in die Zivilisation zurück, meine Kolleginnen beneiden mich.
Ich finds ja ganz schön da.
Man darf das alles nur nicht allzu ernst nehmen. Man darf auch nicht zimperlich sein. Man darf auch nicht auf Geld aus sein. Man muss das alles romantisieren oder darüber lachen können.
Immerhin gibt es Leute, die nicht darüber lachen können. Die kommen dann hier her, um es zu lernen. Programmieren ihre DNS neu, damit sie ihre scheinbar sinnverlorenen Leben ein bisschen mehr auf die Reihe bekommen. Haha. Naja, jedem das seine, mir das meine.
daisee gell - 24. Jul, 10:13