genial, wahnwitzig, unfähig, normal
ich traue mir in intellektuellen kreisen ja gar nix mehr sagen. manche menschen sagen, wenn ich privat mit ihnen rede, dass ich gute ideen habe, meine gedanken sehr interessant sind, und sie halten mich für klug. ich frage mich dann, ob diese menschen vielleicht selber nicht so helle sind, weil es dann noch genug andere menschen gibt, die meine Ansätze nicht verstehen, die intelligente kritik daran üben, der ich es dann recht machen will und daran verzweifle und mich dann für unfähig, meine ideen für unreife und gleichzeitig bereits faule komplexe halte, und meine gedanken kommen mir als dumme, trotzige kindereien immer in die quere. irgendwas blockiert meinen verstand, so zu arbeiten wie die verstände der anderen. ich habe wieder anpassungsschwierigkeiten. ich will dann einfach ordentlich durchs studium gehen, wie die anderen, von denen ich nie ein teil war. Mit meinen provokanten, wahnwitzigen einfällen, zu deren ausgereifter umsetzung ich dann aber dann eh unfähig bin, will ich nicht länger auffallen, nichteinmal so wenig, wie ich das bereits tue. Ich sehne mich nach der Kunst als meinen Rückzugsort. Die Kunst braucht keine definitionen, je vielschichtiger und mehrseitiger sie interpretiert werden kann, desto besser wird sie befunden, oder sie wird einfach nicht interpretiert sondern sie bindet einfach alle fähigkeit worte zu fassen wie ein magnet so fest in ihren blickpunkt, dass man die reaktion als sprachloses staunen bezeichnen könnte.
Die Kunst, mein Zuhause der Magie der Imagination, wo meine bildnerische Interpretation der Dinge genügt, mich am Leben zu erhalten. Die schönste aller meiner Tätigkeiten, nach deren Sinn und Rechtfertigung nicht einmal meine Mutter fragt, für deren Ausübung ich weder nüchtern noch gesund oder psychisch stabil sein muss, die keinen Kriterien gehorcht und einfach ist, um zu sein. Kontexte hängen von ihr ab. Aber ich habe ihr den Rücken gekehrt und mich der Wissenschaft zugewandt. Dieser starren, spitzfindigen, zerlegenden ...nah, die Wissenschaft ist schon cool. Ich hab nur Schwierigkeiten mich mit ihr anzufreunden. Vielleicht brauche ich aber nur ein bisschen länger und wenn ich es dann geschafft und meine Ideen dann künstlerisch und wissenschaftlich dargelegt habe, erkennt man mich endlich als Genie. Kleine Hoffnung.
Grashalm.
Die Hoffnung, ein normaler Mensch zu werden, in harmonischer Partnerschaft mit klugen Kindern, die in einem Haus mit Garten und allen Möglichkeiten aufwachsen, in einer Nachbarschaft, mit der wir in enger Freundschaft leben, habe ich so gut wie aufgegeben, ebenso wie die Anstrengung, Weihnachten mit Geschenken, Dekoration und Keksen mitzumachen. Bleibt nur noch in der Stadt als bedeutungsloser, kleiner, einsamer Mensch unterzugehen, die Tage mit Arbeit zuzubringen und die Freizeit mit Serien und Bier verschwenden um schließlich irgendwie als Psychosozialfall zu enden. Ahja es bleiben noch Drogen und noch mehr Drogen und Sex mit widerlichen Menschen für noch mehr Drogen und noch mehr Sex mit noch widerlicheren Menschen.
Aber das halte ich alles für unwahrscheinlich, also tröste ich mich lieber mit dem Gedanken, dass ich ein verkanntes Genie bin und bis zu meinem Ende als Psychosozialfall meiner Zeit voraus sein werde und nach meinem Tod in ewigen Ruhm und häufig zitiert weiterlebe.
Aber ein ruhiges Leben als gesunder Mensch, anerkannte und halbwegs erfolgreiche Künstlerin und kleine aber geachtete Bildungsexpertin, mit liebender Familie und glücklichen Kindern und Katze, bleibt meine Lieblings-wunschvorstellung über meine Zukunft.
eigentlich rede ich mir gerne ein, dass es viele menschen gibt, denen es ergeht wie mir, dass ich eine von 4 bin in einer Gruppe von 20 oder weniger. ich bin weird, war immer weird und aber sicher nicht allein...
Die Kunst, mein Zuhause der Magie der Imagination, wo meine bildnerische Interpretation der Dinge genügt, mich am Leben zu erhalten. Die schönste aller meiner Tätigkeiten, nach deren Sinn und Rechtfertigung nicht einmal meine Mutter fragt, für deren Ausübung ich weder nüchtern noch gesund oder psychisch stabil sein muss, die keinen Kriterien gehorcht und einfach ist, um zu sein. Kontexte hängen von ihr ab. Aber ich habe ihr den Rücken gekehrt und mich der Wissenschaft zugewandt. Dieser starren, spitzfindigen, zerlegenden ...nah, die Wissenschaft ist schon cool. Ich hab nur Schwierigkeiten mich mit ihr anzufreunden. Vielleicht brauche ich aber nur ein bisschen länger und wenn ich es dann geschafft und meine Ideen dann künstlerisch und wissenschaftlich dargelegt habe, erkennt man mich endlich als Genie. Kleine Hoffnung.
Grashalm.
Die Hoffnung, ein normaler Mensch zu werden, in harmonischer Partnerschaft mit klugen Kindern, die in einem Haus mit Garten und allen Möglichkeiten aufwachsen, in einer Nachbarschaft, mit der wir in enger Freundschaft leben, habe ich so gut wie aufgegeben, ebenso wie die Anstrengung, Weihnachten mit Geschenken, Dekoration und Keksen mitzumachen. Bleibt nur noch in der Stadt als bedeutungsloser, kleiner, einsamer Mensch unterzugehen, die Tage mit Arbeit zuzubringen und die Freizeit mit Serien und Bier verschwenden um schließlich irgendwie als Psychosozialfall zu enden. Ahja es bleiben noch Drogen und noch mehr Drogen und Sex mit widerlichen Menschen für noch mehr Drogen und noch mehr Sex mit noch widerlicheren Menschen.
Aber das halte ich alles für unwahrscheinlich, also tröste ich mich lieber mit dem Gedanken, dass ich ein verkanntes Genie bin und bis zu meinem Ende als Psychosozialfall meiner Zeit voraus sein werde und nach meinem Tod in ewigen Ruhm und häufig zitiert weiterlebe.
Aber ein ruhiges Leben als gesunder Mensch, anerkannte und halbwegs erfolgreiche Künstlerin und kleine aber geachtete Bildungsexpertin, mit liebender Familie und glücklichen Kindern und Katze, bleibt meine Lieblings-wunschvorstellung über meine Zukunft.
eigentlich rede ich mir gerne ein, dass es viele menschen gibt, denen es ergeht wie mir, dass ich eine von 4 bin in einer Gruppe von 20 oder weniger. ich bin weird, war immer weird und aber sicher nicht allein...
daisee gell - 15. Dez, 22:57