schwarzes salz

ich geh zum arzt und bin wenig überzeugt. der wird mich maximal 10 minuten lang anschauen, mir ein bisschen den rücken abklopfen damit er weiß wo es mir weh tut. das weiß ich ja schon. dann schreibt er mir ein rezept auf und schickt mich in die apotheke. und wiedermal weiß ich eigentlich gar nicht wirklich, was ich habe. der arzt ja auch nicht. irgendwas mit den nieren. wiedermal.

hypochonder was ich in solchen momenten werde, denke ich an einen tumor, bösartig im fortgeschrittenen stadium, irgendwas, das mich um alle übrigen probleme erleichtert, mir für den kurzen rest meines lebens das mitleid meiner freunde schenkt, die sich aber - je langsamer (und qualvoller) ich sterbe - immer mehr von mir entfernen.

ich würde mich bitte einfach gern herunterfahren, meinen speicherchip in die schreibtischlade legen und mich einschicken. dann bin ich 2 wochen wunderbar bewusstlos in der servicestelle, wo ich komplett zerlegt und mal gründlich kontrolliert und durchgeputzt werde. dann wieder ordentlich zusammengeschraubt und zurückgeschickt. meine besten mitbewohner von allen setzen mir den chip wieder ein und legen mich mal zum langsam hochfahren ins bett. mir fehlen zwar dann 2 wochen last und leiden, ich fühl mich aber wieder frisch und gesund.

na toll. jetzt ist meine wohnung so angenehm, dass ich gar nicht mehr raus will.

Ist doch egal in was für einem -ismus wir leben, Hauptsache ist, dass es uns gut geht.

1. Finde etwas interessant.
2. Finde Spaß daran.
3. Lerne. Merke, dass du gut darin bist.
4. Finde noch mehr Spaß daran.
5. Nenne es mehr als nur ein Hobby. Nenne es deine große Leidenschaft.
6. Verbringe mindestens 50% deiner Zeit damit. Träume davon. Geh anderen damit auf die Nerven.
7. Rechtfertige, warum du so viel Energie darin investierst. Such dir ein Ziel, dass du damit verfolgst und erkläre deine große Leidenschaft als dein Werkzeug, die Welt zu verändern.
8. Motiviere Nachwuchs. Gib deine Leidenschaft weiter und teile dein Wissen.
9. Sei stolz auf dich.
10. Mach es zur Tradition.

Sie frisst ihre Kinder?

Ja schon.

Aber von der neuen Diktatur streben wir wieder zu der alten.

Ja... früher oder später werden wir doch wie unsere Eltern.

Naja, dann gibt's einfach die nächste Revolution!

Und das geht dann immer so weiter?

Das geht dann immer so weiter.

Was sollen wir tun?

Was wir wollen.

Anarchie?

Nur bis es uns zu viel wird mit der absoluten Basisdemokratie, dann suchen wir uns wieder ein Alphatier und bilden wieder Banden.

Also das geht immer so weiter...

Also geht das immer so weiter...

Ich fühle mich verfolgt.

Also ich hab ja nichts zu verheimlichen und man meint es ja nur gut mit mir.
Dass auf Youtube immer Frontline-Werbung erscheint, welchen Shop ich ja ganz gern mag, kann ich mir ja noch erklären, weil ich ja mal online auf der Suche nach Hosen war, die ich mir -aufgrund der unzuverlässigen Buchhaltung der Arbeit- ohnehin nicht leisten kann. Dass die Brieffreundin meiner Mutter meinen Kater auf Facebook geaddet hat, noch bevor sie mich oder eine meiner Schwestern gefunden hätte, überrascht mich auch nicht groß. Überhaupt wundert mich auf Facebook nichts mehr.
Aber warum bietet mir heute Amazon ein Mathe-Lehrbuch? Woher weiß Amazon, dass ich die Zeit, die ich in den letzten Tagen weniger online war, in der Bücherei über Büchern wie eben diesen verbringe?