Was ich noch lernen muss
Akzeptanz, Toleranz, Respekt
ist nicht immer einfach
wenn man Menschen leiden sieht
die faul sind
sich von ihrem Leid zu befreien
mit legitimen Mitteln
oder Mitteln, die legitimierbar sein könnten
wenn genügend Leute mitmachen.
Hier bin ich wieder im Kreis gelaufen.
A] Sak ist im Grunde privilegiert. Er ist männlich, weiß, heterosexuell, mitteleuropäisch, Staatsbürger in dem Land wo er wohnt, hat Matura, ist vielseitig begabt und gesund. Er lebt in einem Häuschen im Besitz seiner Familie. Er wird in keiner Weise diskriminiert aufgrund von Dingen, für die er nichts kann. Sak hassliebt die Gesellschaft, sie ist krank und er will sich nicht anpassen. Es ist ein enger verschlungener Weg durchs Leben, wenn man sich mit Dingen, die man nicht vertreten kann, nicht arrangieren will oder kann. So sucht er immer nach Alternativen, Kompromisse sind nicht so sein Ding. Er lässt sich nicht unterkriegen und macht was er will. Sein Eigensinn ist bemerkens- und bewundernswert; ich liebe Sak und ich würde nicht wollen, dass er sich irgendwie ändert. Damit er sein Leben so leben kann, wie er will, ist er aber auf die staatliche Unterstützung und gelegentlich auf Hilfe von Freund_innen und Familie angewiesen, die kompromissbereiter sind und nicht immer nur das tun (können?), was sie wollen.
B] Res ist ebenso privilegiert. Männlich, weiß, heterosexuell, mitteleuropäisch, Staatsbürger im Wohnland, bürgerlicher Hintergrund, lebt in einer Wohnung aus Familienbesitz. Er ist nicht ganz gesund, das gibt ihm oft eine Ausrede (Sowas darf ich nicht sagen!), warum er Dinge, die er tun sollte, nicht tut. Wenn ihm seine Krankheit nicht im Weg steht, findet er idealistische Gründe, irgendwo nicht mitzuspielen. Jedoch bezieht er sich dabei nicht offen auf persönliche Ideale wie Sak, sondern auf Geschriebenes, wie die Wissenschaft oder das Gesetz. Er beklagt sich nicht oft, er lässt sich sein Leiden nicht anmerken. Er ist auch viel kompromissbereiter, aber er eckt viel an. Auch er kommt klar, weil er auf die Unterstützung seiner Familie zählen kann.
C] Ems ist ebenso privilegiert. Die Unterstützung von seiner Familie ist ihm zwar nicht mehr so sicher, auch mit seinen Freunden ist das Vertrauen etwas gebrochen. Er arbeitet viel, er lässt sich ausbeuten. Er beklagt sich nicht offen, er steht nicht auf und fordert seine Rechte ein.
ist nicht immer einfach
wenn man Menschen leiden sieht
die faul sind
sich von ihrem Leid zu befreien
mit legitimen Mitteln
oder Mitteln, die legitimierbar sein könnten
wenn genügend Leute mitmachen.
Hier bin ich wieder im Kreis gelaufen.
A] Sak ist im Grunde privilegiert. Er ist männlich, weiß, heterosexuell, mitteleuropäisch, Staatsbürger in dem Land wo er wohnt, hat Matura, ist vielseitig begabt und gesund. Er lebt in einem Häuschen im Besitz seiner Familie. Er wird in keiner Weise diskriminiert aufgrund von Dingen, für die er nichts kann. Sak hassliebt die Gesellschaft, sie ist krank und er will sich nicht anpassen. Es ist ein enger verschlungener Weg durchs Leben, wenn man sich mit Dingen, die man nicht vertreten kann, nicht arrangieren will oder kann. So sucht er immer nach Alternativen, Kompromisse sind nicht so sein Ding. Er lässt sich nicht unterkriegen und macht was er will. Sein Eigensinn ist bemerkens- und bewundernswert; ich liebe Sak und ich würde nicht wollen, dass er sich irgendwie ändert. Damit er sein Leben so leben kann, wie er will, ist er aber auf die staatliche Unterstützung und gelegentlich auf Hilfe von Freund_innen und Familie angewiesen, die kompromissbereiter sind und nicht immer nur das tun (können?), was sie wollen.
B] Res ist ebenso privilegiert. Männlich, weiß, heterosexuell, mitteleuropäisch, Staatsbürger im Wohnland, bürgerlicher Hintergrund, lebt in einer Wohnung aus Familienbesitz. Er ist nicht ganz gesund, das gibt ihm oft eine Ausrede (Sowas darf ich nicht sagen!), warum er Dinge, die er tun sollte, nicht tut. Wenn ihm seine Krankheit nicht im Weg steht, findet er idealistische Gründe, irgendwo nicht mitzuspielen. Jedoch bezieht er sich dabei nicht offen auf persönliche Ideale wie Sak, sondern auf Geschriebenes, wie die Wissenschaft oder das Gesetz. Er beklagt sich nicht oft, er lässt sich sein Leiden nicht anmerken. Er ist auch viel kompromissbereiter, aber er eckt viel an. Auch er kommt klar, weil er auf die Unterstützung seiner Familie zählen kann.
C] Ems ist ebenso privilegiert. Die Unterstützung von seiner Familie ist ihm zwar nicht mehr so sicher, auch mit seinen Freunden ist das Vertrauen etwas gebrochen. Er arbeitet viel, er lässt sich ausbeuten. Er beklagt sich nicht offen, er steht nicht auf und fordert seine Rechte ein.
daisee gell - 26. Okt, 14:48