Dienstag, 9. November 2010

Vorstandskonferenz über den Staatshaushalt (Teil 1)

Es folgt eine Liveschaltung zur Vorstandskonferenz der Regierung des Staates Daisee Gell.


Vorsitzende: "Grüß euch, Vorstandsmitglieder. Wie wir alle wissen, geht es den Bach runter im Staate Daisee Gell. Der Winter kommt und unsere Emotionen sind im Keller, unsere Wertschätzung die wir an den Tag legen sinkt permanent und das Volk leidet immer häufiger unter Angst und physischen Gebrechen. Es ist nun unsere Aufgabe Resolutionen zu verabschieden, die unseren Staatshaushalt wieder aufbessern und stabil halten. Ich bitte um die Anträge aus Euren Ressorts. Vorher aber, obwohl -oder vielleicht gerade deshalb- bekannt ist, dass Geld nicht glücklich macht, bitte ich den Kassier um seinen Bericht."

Kassier: "Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
ich darf Euch mitteilen, dass wir bald über den Berg sind. Noch sind nicht alle Probleme gelöst, jedoch wurde die Arbeit wieder aufgenommen, also haben wir wieder ein geregeltes Einkommen. Noch sind wir im Minus und müssen sparen, aber bereits im Dezember werden wir das Schlimmste überwunden und im Jänner dann voraussichtlich wieder die Ergebnisse vom Vorjahr eingeholt haben."

Vorsitzende: "Ich danke dir Kollege. Kommen wir nun zur Abhandlung der Anträge. Es werden zuerst die Anträge des Ressorts für Gesundheit behandelt, dann folgt das Ressort für Inneres, das Ressort für Bildung und Kunst, nach der Pause geht es weiter mit dem Ressort für Öffentlichkeit, dem Ressort für soziale Beziehungen und schließlich das Ressort für Wirtschaft. Aus den Ressorts für Arbeit, für Verteidigung, und für Mobilität liegen uns keine Anträge vor. Sind alle mit der Reihenfolge des Programms einverstanden?"

Einspruch von Gesundheitsminister und Innenministerin

Gesundheitsminister: "Das Ressort für Inneres und das Ressort für Gesundheit halten es für sinnvoll, dem Ressort für Inneres den Vortritt zu lassen."

Vorsitzende: "Wenn alle damit einverstanden sind, soll es so sein. Sind alle damit einverstanden?"

Einheitliches Nicken

Vorsitzende: "So wollen wir beginnen. Wenn ich die Zuständige für Inneres bitten darf. Es liegen 2 Anträge vor."

Innenministerin: "Danke. Geschätzte Kolleginnen und Kollegen,
wie die Kollegen aus dem Außenministerium (=Ressort für Öffentlichkeit; Anm. d. Schriftführers) bestätigen, ist unsere Umgebung nicht mehr sicher. Ich rate daher, nicht alle Menschen zu nahe an uns ran zu lassen und schon gar nicht jeden hereinzulassen. Das Ressort für Inneres stellt nun den Antrag auf mehr Autonomie für Daisee Gell's Staatsbürger und weniger Wertschätzung für externe Gedanken."

Vorsitzende: "Ich danke dir, Kollegin. Gibt es Abänderungsvorschläge zu dem Antrag?"

Ressorts für Öffentlichkeit, soziale Beziehungen, und Bildung und Kunst tuscheln und entsenden schließlich einen Repräsentanten um den Abänderungsvorschlag vorzunehmen.

Repräsentant: "Die Ressorts für Öffentlichkeit, soziale Beziehungen, und Bildung und Kunst halten es für nicht korrekt externen Gedanken generell weniger Wertschätzung zu zollen. Sie sind wertvoll für neue Ideen und vielfältigere Kultur. Wir müssen offener sein für neue Ideen, damit uns nicht langweilig wird. Wir schlagen deshalb vor, den Antrag von 'weniger Wertschätzung -' auf 'genauere Prüfung von externen Ideen' abzuändern."

Vorsitzende: "Gibt es dazu noch Wortmeldungen?"

Wirtschaftsminister: "Im Grunde stimmt das Ressort für Wirtschaft dem Abänderungsvorschlag zu. Es ist aber zu bedenken, dass wir möglicherweise nicht die Kapazitäten haben, alles Neue anzunehmen. Auch nicht nach Prüfung. Wenn wir alles was wir okay finden annehmen, liegen uns die Ideen nur auf der Tasche. Etwas okay finden reicht nicht, wir müssen Neues wirklich gut finden, um es an uns ran zu lassen. Das Ressort für Wirtschaft schlägt daher vor, die Antragsänderung noch zu erweitern auf 'genauere Prüfung und strengere Aufnahmeverfahren von externen Ideen'"

Vorsitzende: "Danke, Kollege. Gibt es noch Wortmeldungen oder können wir zur Abstimmung kommen?"

keine Wortmeldungen

Vorsitzende: "Gut, kommen wir zur Abstimmung über den erweiterten Abänderungsvorschlag: Für mehr Autonomie für Daisee Gell's Staatsbürger und genauere Prüfung und strengere Aufnahmeverfahren von externen Gedanken. Ich bitte die Delegierten um ein deutliches Handzeichen. Stimmen dafür?"

deutliche Mehrheit gibt deutliches Handzeichen.

Vorsitzende: "Das ist eindeutig die Mehrheit, ich glaube also nicht, dass wir noch über den originalen Abänderungsvorschlag oder den originalen Antrag abstimmen müssen. Stimmt ihr mir zu?"

deutliche Mehrheit gibt deutliches Handzeichen.

Vorsitzende: "Gut. Somit ist der erweitert abgeänderte Antrag mehrheitlich angenommen. Nun bitte ich um den nächsten Antrag aus dem Ressort für Inneres."

Innenministerin: "Der zweite Antrag fordert die Schaffung und Einhaltung der Ordnung in unserem Umfeld, da wir unsere Leistungen sonst nicht erbringen können, was zu Frustration in und Verrohung unserer Gesellschaft führt. Daher fordern wir mehr Organisation und Disziplin."

Vorsitzende: "Gibt es Wortmeldungen?"

keine Wortmeldungen

Vorsitzende: "Also kommen wir zur Abstimmung. Stimmen dafür?"

etwa 70 deutliche Handzeichen sind zu sehen.

Vorsitzende: "Gegenstimmen?"

etwa 15 Handzeichen sind zu sehen.

Vorsitzende: "Enthaltungen?"

13 Handzeichen

Vorsitzende: "Somit ist der Antrag mehrheitlich angenommen. Mehr Anträge liegen vom Ressort für Inneres nicht vor, ich bitte also um die Anträge des Ressorts für Gesundheit."

Gesundheitsminister: "Werte Kolleginnen und Kollegen,
Da das Volk zunehmend über körperliche Gebrechen klagt, stellt das Ressort für Gesundheit Antrag:
Für gesunde Ernährung, für mehr Sport und mehr frische Luft. Wir fordern das Rauchen einzustellen und den Drogenkonsum generell zu unterbinden. Außerdem fordern wir mehr Schlaf und weniger laute Musik."

Stimme aus der Gemeinschaft: "Spießer!"

Vorsitzende: "Gibt es Wortmeldungen?"

Kollege aus der Gemeinschaft tritt hervor: "Ich halte den Antrag für generell überzogen. Wir ernähren uns gut, wir fahren fast alle Strecken mit dem Fahrrad, und machen seit neuestem Kampfsport. Mehr frische Luft ist in der Stadt schwer möglich. Das Rauchen komplett einzustellen macht wenig Sinn, da wir in Lokalen mit Freunden erst wieder Passivrauch ausgesetzt sind. Es steht in unseren Prinzipien Freunden mindestens soviel Autonomie zu lassen, wie wir selbst gerne hätten, also ist es ausgeschlossen von Freunden zu fordern, nicht in unserer Gegenwart zu rauchen. Unter anderem deshalb finde ich eine generelle Unterbindung des Drogenkonsums auch nicht für sinnhaft. Eher schlage ich vor, den Antrag abzuändern auf 'selbstbewussten Umgang mit bewusstseinsverändernden Substanzen'."

Vorsitzende: "Gibt es dazu noch Wortmeldungen?"

Kollegin aus dem Ressort für Inneres: "Ich schlage vor, den Antrag zu splitten auf Do's und Don'ts. Also behandeln wir doch die Forderung "Gesunde Ernährung, mehr Sport, mehr frische Luft" als einen Antrag, und die Forderung "Generelle Unterbindung des Drogenkonsums" als einen weiteren Antrag."

Gesundheitsminister: "Das war eigentlich eh als drei Anträge gemeint. Entschuldigt, dass ich sie aneinandergereiht habe und so Verwirrung stiftete."

Vorsitzende: "Kein Problem, werter Kollege. Gibt es noch Wortmeldungen zum ersten Antrag 'Gesunde Ernährung, mehr Sport, mehr frische Luft'?"

keine Wortmeldungen

Vorsitzende: "Gut, dann bitte ich um ein deutliches Handzeichen. Stimmen dafür?"

deutliche Mehrheit gibt deutliches Handzeichen

Vorsitzende: "Antrag mehrheitlich angenommen. Wortmeldungen zum zweiten Antrag über Unterbindung des Drogenkonsums?"

Kollege aus der Gemeinschaft: "Ich wiederhole meinen Abänderungsantrag auf 'Selbstbewussten Umgang mit bewusstseinsverändernden Substanzen'."

Gesundheitsminister: "Das wird nichts verändern! Wir stellen einen Abänderungsantrag als Kompromiss: Keine finanziellen Subventionen für den Konsum bewusstseinsverändernder Substanzen."

Kollege aus der Gemeinschaft: "Das ist doch Unsinn. Zigaretten schnorren wir ohnehin nur, da wir uns schon eingeschränkt haben, nachdem wir gesehen haben, wieviel wir rauchen, wenn wir selbst Zigaretten haben. Und auf Bier können wir uns auch nicht immer einladen lassen."

Gesundheitsminister: "Dann verzichten wir eben auf Alkohol, wie auf alle anderen Drogen. Wie wir gesehen haben, konsumieren wir meist in Kombination. Das eine schmeckt uns ohne dem anderen nicht."

Kollegin aus dem Ressort für Bildung und Kunst, sowie aus dem Ressort für soziale Beziehungen: "Das ist doch Kulturgenuss. Der Konsum von Zigaretten, Alkohol und Marihuana oder psychedelischen Drogen öffnet Türen zur Gesellschaft, neuen Bekanntschaften sowie zu neuen Ideen. Und dass es uns nicht schmeckt ist schlicht nicht wahr."

Gesundheitsminister: "Das ist doch Unsinn. Man kann mit nicht fremdbeeinflusstem Bewusstsein auch Kultur genießen und neue Leute kennenlernen und Ideen haben."

weitere Kollegin aus dem Ressort für Bildung und Kunst: "Es gibt kein gänzlich nicht fremdbeeinflusstes Bewusstsein."

Kollege aus dem Ressort für Inneres: "Das will ich bestätigen."

Vorsitzende: "Über dieses Thema könnten wir noch lange diskutieren, aber das hier ist nur die Winterkonferenz und wir haben nicht soviel Zeit. Ich fordere Sie dazu auf, bis zur nächsten Konferenz einen Kompromiss auszuarbeiten und empfehle die Annahme des abgeänderten Antrags. Außerdem stelle ich Antrag auf Schließung der Rednerliste. Stimmen dafür?"

deutliche Mehrheit gibt deutliches Handzeichen

Vorsitzende: "Phu. So, gut. Stimmen wir also ab über den abgeänderten Antrag: Selbstbewusster Umgang mit bewusstseinsverändernden Substanzen. Stimmen dafür?"

75 deutliche Handzeichen

Vorsitzende: "Gegenstimmen?"

18 deutliche Handzeichen

Vorsitzende: "Enthaltungen?"

7 Handzeichen

Vorsitzende: "Antrag mehrheitlich angenommen. Gibt es Wortmeldungen zum Antrag über mehr Schlaf und weniger laute Musik?"

keine Wortmeldungen

Vorsitzende: "Sehr gut. Kommen wir zur Abstimmung. Stimmen dafür?"

7 deutliche Handzeichen schnellen in die Luft

Vorsitzende: "Gegenstimmen?"

deutliche Mehrheit gibt deutliches Handzeichen

Vorsitzende: "Antrag abgelehnt. Ich bitte das Ressort für Bildung und Kunst um seine Anträge."

Bildungsministerin: "Geschätzte Kolleginnen und Kollegen,
unsere Forderung ist simpel: Den Löwenanteil der Wertschätzung und Investition in Bildung. In jeder Weise."

Vorsitzende: "Wortmeldungen?"

Kollege aus dem Ressort für Wirtschaft: "Dazu haben wir nicht die Kapazitäten. Wir sollten mehr Zeit und Energie in Arbeit stecken. Das Volk braucht Vollbeschäftigung"

Kollege aus dem Ressort für Arbeit: "Aber mehr Bildung schafft attraktivere Arbeitsplätze."

Bildungsministerin: "Das Volk ist bereits voll beschäftigt mit Arbeit UND Bildung. Es braucht Unterstützung."

Kollege aus dem Ressort für Wirtschaft: "Dann können wir nur Bildung fördern, die zur Schaffung attraktiverer Arbeitsplätze beiträgt."

Bildungsministerin: "Und all das Wissen, das nur kulturell und nicht wirtschaftlich verwertbar ist soll verkümmern?"

Wirtschaftsminister: "Die Bedingungen von Außen sind so gegeben. Die Familienbehilfe wird gekürzt und nurmehr bis zum 24. Lebensjahr ausbezahlt. Wir haben jetzt nicht die Zeit und später nicht das Geld soviel zu lernen."

unzufriedenes Grummeln in der Gemeinschaft (das bedeutet: was er sagt klingt vernünftig aber wir wollen es nicht wahrhaben; Anm. des Schriftführers)

Vorsitzende: "Gibt es noch Wortmeldungen?"

Stille

Vorsitzende: "Gut, dann kommen wir zur Abst---"

Kollegin aus dem Ressort für Bildung: "Moment! Ich habe einen Abänderungsantrag!"

Vorsitzende: "So stell ihn vor!"

Kollegin aus dem Ressort für Bildung: "Soviel Wertschätzung und Investition in Bildung wie möglich!"

Wirtschaftsminister: "Das ist doch das selbe nur anders ausgedrückt!"

Kollegin aus dem Ressort für Bildung: "Nein, es bleibt im Rahmen des Möglichen!"

Vorsitzende: "Wenn es keine weiteren Wortmeldungen gibt, kommen wir zur Abstimmung."

unruhige Stille

Vorsitzende: "Kommen wir zur Abstimmung. Für die Annahme des abgeänderten Antrags?"

51 Handzeichen

Vorsitzende: "Dagegen?"

38 Handzeichen

Vorsitzende: "Enthaltungen?"

11 Handzeichen

Vorsitzende: "Antrag vorübergehend angenommen. Ich berufe demnächst eine Sondersitzung zu dem Thema ein und beauftrage das Ressort für Wirtschaft bis dahin einen Plan unserer Kapazitäten vorzulegen.
So. Pause. Das Buffett is eröffnet."

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