Samstag, 30. Januar 2010

Vollmondfest

Es folgen anlässlich der heutigen Vollmondnacht einige Seiten aus meinem Notizbuch 07/09:

Hier sind so viele Menschen.
die einen stolz und klug, oder tun zumindest so
andere still und unauffällig oder auf ihre Art auffallend strahlend,
wieder andere klar und intelligent, doch weniger achtsam, wissen gute Dinge, sind belesen und hören auf bekannte Weisheiten aus dem common sense, und lieben Ordnung und eindeutige klare Dinge, die SINN machen (sie werden nie vollkommen sein)
Laberer, Wichtigmacher, die die Welt drehen oder sie erfunden haben, oder zumindest von ihrer Welt umkreist werden.
Hier stehen Menschen in Erwartung auf spirituelle Erleuchtung, besondere Erlebnisse, unvergessliche Augenblicke, Spaß an okkultem Unsinn und nicht zuletzt genießen sie es, ausnahmsweise ihren lächerlichen Aberglauben ausleben zu dürfen.
Und hier stehe ich, glatzköpfig, kahl, ja: glanzköpfig, was aber niemand bemerkt, und ich sehs nicht, aber ich stells mir so vor.
Mich sieht niemand, obwohl mich jeder ansieht und in meiner Glatze spiegelt sich ein jeder und sieht nur sich selbst. Ohne zu merken, dass er nicht mich ansieht, sondern sich selbst.
Fragst du ihn:"Hatte der Mensch eine Glatze, den du so angestarrt hast?"
wird er fragen: Welcher Mensch?
- Na der mit der Glatze.
: achso der... ähm... Weiß ich nicht.
Moment. Wie war die Frage?
- ob der Mensch mit der Glatze aussah wie du!?
: Aber ich habe keine Glatze.
- Achso, nicht? Sah er dir denn ähnlich?
: Ich weiß nicht, wen du meinst.
- Diesen arroganten Wichtigmacher und Egomanen, der seine Umwelt nicht sieht, diesen blinden Starrkopf und Sklaven der Gesellschaft, der glaubt, er wäre er selbst, wenn er sich derart präsentiert.
: Der ist mir nicht aufgefallen. ...warum sollte er mir ähnlich schauen???
- Nur so.

Sag das mal jemandem.

Hast du den bleichen Kerl mit der Glatze gesehen?
: Wen? Ist der hier?
- Ja klar, ich such ihn, weißt du wo er ist? Er wollte mir deine Träume erzählen.
: Was? Woher soll der meine Träume kennen?
- Er ist dein Spanner. Er beobachtet dich in der Nacht. Er weiß wann du wichst, er hört wenn du furzt, er sieht wie du sabberst.
: Also ich muss doch bitten!
- Dann bleibt mir zu danken. Trotzdem. Auch wenn du nicht weißt...

Bald war der Glatzkopf Hauptgespräch und niemand mochte ihn, jeder hielt Ausschau, aber niemand fand ihn und ich
verschwand in der Nacht.

Dann kam ich zwischen den Bäumen hervor und brachte Erleuchtung. Das Fest begann, niemand erkannte mich.

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