Mittwoch, 13. Januar 2010

Stadt

Am Boden kauere ich, verzweifelt gegen den Boden hämmernd mit der Frage, ob es wirklich der Boden ist. Was darunter liegt ist immer nur der Boden, der noch älter ist. Wie Schnee, der nie schmilzt sondern immer neu überlagert wird von Neuschnee, niedergepresst wird zu Eis. Und wir brauchen den Boden darunter und darunter, wie den Boden des Gedächtnisses noch tiefer noch weiter, in meine eigene Psychologie und die Psychologie des Kollektivs und der Geschichte der Welt und des Universums und alles was man wissen kann und alles was man schon weiß und schon wissen sollte und davon herausfinden was noch nicht gewusst wird und es erforschen anhand von dem was man schon weiß. Über mir schichten sich die Schichten wie ein Luftschloss und neben mir im Nebel irren Menschen den selben Weg wie ich, nur in einer ganz anderen Welt ihrer selbst, die ich auch bin,- doch nein, ich nicht sein will, weil das verkompliziert meine eigene Welt noch um ein minimal 6faches und maximal 6 milliardenfaches, weil meine Freunde könnten grundsätzlich alle sein. Also ziehe ich es vor mich zurückzuziehen aber nicht komplett denn immerhin sind diese Menschen der Stoff aus dem meine Träume sind der Ursprung von dem alles kommt. Sie schreiben die Geschichte, errichten wichtige Gebäude und die ganze Infrastruktur, bauen meine Stadt. Dank den vielen Menschen die leben und gelebt haben, gibt es soviele Möglichkeiten und dank des Zufalls bin ausgerechnet auch ich in der privilegierten Position, den Großteil davon zu nutzen. Dank auch alldem, bin ich vollkommen verloren in meiner subjektiven Stadt voller Möglichkeiten.

Schwamm drüber.
Neu zeichnen.

Ich habe einen neuen Computer. Da ist noch gar nichts drauf, ich habe darauf soviele Möglichkeiten wie mit einem Bleistift auf einem weißen Blatt Papier. Damals als Kinder wussten meine Schwester und ich das weiße Blatt Papier schon zu heiligen. Ein weißes Blatt Papier bedeuetet Freiheit. Das Maximum an Möglichkeiten, was wir, die wir mit Stiften bewaffnet sind, fordern. und natürlich gilt: Je größer das Papier und je mehr verschiedene Stifte desto besser.
Das ist ebenso wie hier in der Stadt, wo ich alle Möglichkeiten habe, was ich heute essen könnte. Ich bin nicht in finanziellen Nöten, also ich habe in der Tat unheimlich viele Möglichkeiten was ich essen könnte. Ich gehe in den Supermarkt und da gibt es wahnsinnig viel Auswahl, ebenso viel wie es verschiedene Restaurants in meiner Stadt gibt. Aber ich sehe vor lauter Wald keine Bäume mehr und kämpfe mich einfach durch bis ... das selbe wie immer. Wie bei meinem Kebapstand.
Ebenso jetzt mit meinem neuen Computer. Da gibt es noch keine Favoriten und Lesezeichen, das Internet, das soviele Möglichkeiten bietet... ja Wahnsinn, hui, was mach ich nun...??? Tief durchatmen. Erstmal Adobe reader und flash player installieren und Skype. Dann Mails checken und Blog-Abos nachlesen, dann im Blog eine Runde freuen über den neuen Computer. Und alles andere vorerst einmal vergessen.

Alles andere.
Schrecklich
viel
alles andere.

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